RODENBERG (jl). Der Frühling macht vor allem bei kleinen Abenteurern Lust aufs Toben unter freiem Himmel – aber nicht unbedingt auf jedem Rodenberger Spielplatz. Einige glänzen mit kahlen Stellen statt schönen Geräten. Ein Zustand, der sich schnell ändern muss, wie der Ausschuss für Familie, Jugend und Soziales in seiner jüngsten Sitzung deutlich machte.
Das traurigste Bild liefert zweifelsfrei der Spielplatz im Mozartweg. Ein einsames Schaukelpferdchen fristet dort sein Dasein. Wippe, Spielturm, Schaukel und Klettergerüst mussten wegen Holzfäule abgebaut werden. Aber auch andere der insgesamt 13 Spielanlagen präsentieren sich wegen marode gewordenem Holz lückenhaft oder haben zumindest ein wenig Pflege wie neue Sandfüllungen nötig. Stadtdirektor Georg Hudalla sagte zwar, das Gros der Geräte sollte neu beschafft werden, plädierte aber dafür, die Soziostrukturen der Einzugsgebiete zu untersuchen. Ausschussvorsitzende Catrin Döpke (SPD) will an den Spielplätzen vor Ort festhalten. Katrin Weigt (CDU) hingegen riet zu akzentuierten Erneuerungsmaßnahmen. Auf Grundlage der Altersstrukturen sei zu prüfen, ob bestimmte Geräte oder sogar ganze Spielstätten überhaupt noch gebraucht werden. Erhard Steege (CDU) empfand dies als Herumzaudern: "Wir sollten nicht kleinlich sein und uns mit Altersstrukturen aufhalten." Die Verwaltung sollte seiner Meinung umgehend Handlungsvollmacht über 40.000 Euro für die Gerätebeschaffung erhalten. Dass die aber gar nicht so einfach ist, wurde deutlich, als die Verwaltung einen ersten Gestaltungsvorschlag mit sechs Spielgeräten für den Mozartweg auf den Tisch legte. Demnach soll sich westlich des Eingangs im Norden eine Nestschaukel befinden, im Süden eine große Spielkombination mit Rutschbahn – für fast 10.300 Euro – und eine Kletterwand. Der östliche Bereich hält ein Balanciertau, Federwippgerät und Dreifach-Reck bereit. Gesamtkosten: rund 19.000 Euro. Bis auf Hans-Dieter Brands Bemerkung, das große Gerät sei "überzogen", hatten die Politiker viel Lob für die Idee übrig. Letztlich verblieb man so: Die Verwaltung erfasst zügig wie viele Kinder welchen Alters in der Umgebung der jeweiligen Spielplätze wohnen. In einer Sitzung noch vor den Sommerferien soll sie anhand der Daten Varianten zur altersgerechten Bestückung der Spielplätze präsentieren, aber nur für die mit aktuellem Bedarf. Erst dann wird entschieden. Bei den Geräten wünschte sich Renate Volk (SPD) einen angemessenen Mix der Materialien, um das Problem des schnell abgängigen Holzes einzudämmen. Foto: jl