1. Senioren treffen sich 
mit Kindergartenkindern

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    HASTE (mk). "Wer möchte heute mit zur Seniorenresidenz?", auf diese Frage finden sich im Kindergarten Haste immer viele Interessenten unter den Kindern. Seit einigen Jahren besteht eine Kooperation zwischen der Medicare Seniorenresidenz am Lehnstuhl und dem Integrativen Kindergarten. Mehrmals im Jahr finden wechselnde Treffen statt. Die Senioren besuchen die Kinder im Kindergarten und das Folgetreffen findet dann in der nicht weit entfernten Seniorenresidenz statt.

    Die Zielsetzung dieser Treffen geht über Spaß und Unterhaltung hinaus. Neben einer willkommenen Abwechslung im Alltag sollen die Kinder und Senioren aus der Isolation Voneinander herausgeführt werden und miteinander spielen, basteln, singen und musizieren. Die Kinder lernen kommunikative Kompetenzen für den Umgang mit älteren Menschen und Sozialverhalten wie Geduld, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Solidarität. Die Kindergartenkinder reagieren besonders einfühlsam, wenn sie bemerken, dass sich einige ältere Menschen langsamer bewegen, weniger hören oder sich schlechter an Dinge erinnern können. Durch Gespräche gewinnen die Kinder Eindrücke zu historischen Entwicklungen. Sie finden außerdem Orientierung auf der Suche nach ethischen Fragen und Grunderfahrungen menschlicher Existenz. Sie sammeln Erfahrungen über das Alter, über Alterungsprozesse, über die menschliche Entwicklung- sowie über die Lebenssituationen und Lebensstile von Senioren. So können die Kinder Vorurteile über das Alter ablegen und besonderes Verständnis für die Senioren entwickeln. "Schließlich beugen wir durch den Abbau von Vorurteilen späteren Generationenkonflikten vor" sagt Ilka Borges, Leiterin der integrativen Kindertagesstätte. Die Senioren werden beim Besuch im Kindergarten von Ergotherapeuten und Betreuern begleitet. Erzieherinnen und Heilpädagogen begleiten die Kinder. Im Vorfeld der Treffen werden die Inhalte zwischen den Ansprechpartnern Sylvia Haase, Ergotherapeutin, und Anne Brinkmann, Erzieherin, abgestimmt. Für die Auswahl der Aktivitäten werden die Handlungsmöglichkeiten der Senioren und der Kinder berücksichtigt. Zu den letzten Aktivitäten zählte das gemeinsam Keksebacken, das Bekleben von Windlichtern, das Herstellen von Knete, das Basteln von Fensterbildern, gemeinsames Spiel bei Sonnenschein auf dem Kindergartenaußengelände, Singen und Musizieren, Bilderbuchbetrachtungen, sowie das Bewegen mit Rythmikbändern zur Musik. Durch die Spontanität, Fröhlichkeit und Lebensfreude der Kinder erleben die älteren Menschen Momente des Unbeschwertseins, des "Gebraucht-" und Angenommenseins" und werden zu mehr Aktivität motiviert. Die nächsten Treffen im Jahr 2016 werden von allen mit Begeisterung erwarten. Foto: privat

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