NEUSTADT (tau). Seit Ende vergangenen Jahres entsteht an der Wunstorfer Straße 194 ein Neubau der Gruppe Jugendhilfe. Am Freitag war Richtfest bei bestem Wetter. Viele Gäste kamen und informierten sich über das Wohnprojekt, das künftig verhaltensauffälligen Jugendlichen aus der Region ein Obdach bieten soll. Bauherr ist Sven Pietsch, dessen Unternehmen auf dem rund 1400 Quadratmeter großen Grundstück zwei Häuser errichtet. Der Verein "Die Gruppe Jugendhilfe" wird als Träger der freien Jugendhilfe die beiden Immobilien nach voraussichtlicher Fertigstellung im Sommer für mindestens zehn Jahre mieten und dort stationäre Hilfen anbieten.
Im Haupthaus werden dazu unterschiedlich große Zimmer für betreutes Wohnen eingerichtet. Im Erdgeschoss sind diese etwa 12 Quadratmeter und im Obergeschoss rund 20 Quadratmeter groß. Neun Jugendliche im Alter zwischen 12 bis 18 Jahren, die in der Obhut des Jugendamtes sind, werden hier einziehen und durch Sozialpädagogen betreut. Ziel der stationären Einrichtung ist es, auffällig gewordenen Jugendlichen eine selbstständige Lebensweise zu vermitteln und ihnen im besten Fall eine Rückkehr in ihre Familien zu ermöglichen. Dazu werden Wohngruppen gebildet, aus denen heraus ein enger Kontakt zur Familie, zu Schulen oder Ausbildungsstätten gepflegt wird. Im Nebenhaus werden zusätzlich zwei kleinere Wohnungen eingerichtet, die Jugendliche nutzen können, denen die Betreuer mehr Verantwortung zutrauen. "Bisher fehlte eine stationäre Einrichtung wie diese", sagt Diplom Pädagoge Detlev Beaury. Er ist Geschäftsführer des freien Jugendhilfe-Trägers und lobt vor allem den Standort am Ortseingang. Dieser ist in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn gefunden worden. Die Idee zu einer stationären Einrichtung ist bereits drei Jahre alt. Mit der Planung wurde es dann 2015 konkret. Das Bauunternehmen Pietsch investiert insgesamt 850.000 Euro in das Projekt. Foto: tau