1. Trinkwasserschutz großgeschrieben

    Zusammenarbeit von Landwirten und Wasserversorgern

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    Kalletal-Hohenhausen (nl). Vorbeugender Trinkwasserschutz hört nicht an einer Gemeinde- oder Landesgrenze auf. Deshalb machen sich die Landwirte und die Wasserversorgungsunternehmen in der Region Lippe gemeinsam für die gute Qualität des Trinkwassers stark. Im Rahmen der "Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft in Lippe" bewirtschaften mehr als 300 Landwirte freiwillig ihre Höfe so umweltgerecht, dass sie das Grundwasser nachhaltig schonen – auch in Nordlippe. Und aus Anlass des Weltwassertages am 22. März hatte Kalletals Bürgermeister Mario Hecker die Vertreter von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft eingeladen, um diese Kooperation noch bekannter zu machen. Denn noch könnten allein in Lippe mehr als 200 Landwirte dieser Kooperation beitreten.

    Umweltgerecht agieren und dabei rentabel wirtschaften: Dass dies in der Landwirtschaft gut zusammen passt, stellen mittlerweile mehr als 300 Landwirte seit über 20 Jahren unter Beweis. Sie gehören der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft an – in diesem Zusammenschluss sorgen sie gemeinsam mit den Wasserversorgungsunternehmen der Region für einen langfristigen, nachhaltigen Gewässerschutz. Die Landwirte haben beispielsweise in die Schleppschlauch-Düngetechnik investiert, die nicht nur die Ausnutzung des Stickstoffs in der Gülle optimiert, sondern zugleich die Geruchsbelästigung minimiert. Dadurch reduziert sich der Einsatz mineralischer Düngemittel erheblich und die Umwelt wird nachhaltig geschont. Auch für die weitere Reduzierung der Nitratbelastung im Boden macht sich die Kooperation stark: Von November bis März soll sich möglichst kein Nitrat mehr im Boden befinden, weil in dieser Zeit das Grundwasser gebildet wird. Mögliche Rückstände werden deshalb nach der Ernte bis November gebunden – zum Beispiel durch eine zusätzliche Bepflanzung über die Winterzeit mit Zwischenfrüchten. Darüber hinaus wurde für den Kreis ein Nitratkataster, das "N-min-Netz" aufgebaut, in dem repräsentative Daten zur Stickstoffversorgung der Ackerflächen erfasst werden. Mehr als 100 Acker- und Grünlandflächen sind dort verzeichnet, die zwei Mal jährlich wissenschaftlich untersucht und beprobt werden. Die Kosten, die im Rahmen der Beprobung, Dokumentation und Auswertung entstehen, tragen die Wasserversorger. Sollten die Landwirte einmal Fragen haben, steht ihnen Dirk Sprute, Kooperationsberater bei der Landwirtschaftskammer mit Rat und Tat zur Seite. Zudem können sich die Landwirte an die Arbeitsgemeinschaft Trinkwasserschutz in Lippe wenden, die bei den Stadtwerken Lemgo angesiedelt ist. Der Vorstand der Landwirtschaftskammer erklärt: "Unsere Kooperation lebt von der guten Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserversorgungsbetrieben. Wir sprechen auf Augenhöhe, bringen gegenseitig Ideen ein. Davon profitieren neben der Umwelt auch die Kunden der Wasserversorgungsbetriebe, indem sie stets Trinkwasser in bester Qualität genießen."

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