LANDKREIS (bb). Sie sind eher langsam und nicht besonders einfallsreich, die Kröten, Frösche und Molche, die sich nun mit den ansteigenden Temperaturen auf die Wanderung zu ihren Laichgewässern begeben. Die Folge ist, dass jedes Jahr etliche hundert dieser besonders geschützten Amphibien totgefahren werden. Autofahrer sollen nun den Fuß vom Gas nehmen und Umwege fahren, um möglichst vielen der Vierbeiner dieses Schicksal zu ersparen und die letzten großen Amphibienpopulationen im Landkreis zu sichern.
In einer Pressemitteilung informiert der Landkreis über die Maßnahmen zum Amphibienschutz. So weist die untere Naturschutzbehörde einerseits auf das Aufstellen von Amphibienschutzzäunen entlang den die Wanderungswege kreuzenden Straßen. Täglich sammeln ehrenamtliche Helfer die Tierchen aus diesen Schutzanlagen ein. Ein besonderer Dank gelte diesen Helfern, ohne die eine Betreuung der Zäune nicht möglich sei, heißt es in der Pressemitteilung. Der Landkreis bittet Autofahrern die Geschwindigkeit in diesen Abschnitten anzupassen, um die Ehrenamtlichen nicht zu gefährden. An anderer Stelle sei eine Sperrung von besonders stark "bewanderten" Strecken nicht zu vermeiden. Diese wird für rund drei bis vier Wochen in den Nachtstunden angeordnet, wenn die Amphibien besonders aktiv sind. Folgende Straßen/Straßenabschnitte im Landkreis sind bereits für einige Stunden, von etwa 19.30 Uhr bis 7 Uhr, gesperrt: Die K 61 zwischen Messenkamp und Nienstedt. Die Mithoffstraße in Rodenberg. Die Straße "Harrl" von Hausnummer 5 bis zum Wendeplatz der ehemaligen Gaststätte "Waldschlösschen". "Ausweichstraßen" stehen in allen Bereichen zur Verfügung. In der Vergangenheit seien die Sperrungen oft missachtet oder Schranken sowie Schilder mutwillig beschädigt worden. Solche Handlungen sind Ordnungswidrigkeiten, die mit Bußgeld belegt werden können. Zudem weist die Untere Naturschutzbehörde darauf hin, dass auch verkehrsbeschränkende Maßnahmen an der B 65 (Ortsumgehung Stadthagen), an der Abfahrt zur Jahnstraße angeordnet sind, da hier ein Zaun nicht aufgebaut werden konnte. In dem Abfahrtsohr wird die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt, da eventuell querende Amphibien nur dann noch eine Überlebenschance haben. Diese Informationen können auch im Internet auf www.schaumburg.de nachgelesen werden.