NABU fordert zum Handeln auf

RINTELN (ste). Der NABU Rinteln fordert in Hinblick auf die geplanten Windkraftanlagen in der Gemarkung Westendorf den Landkreis Schaumburg dazu auf, Farbe zu bekennen: "Nachdem nun die Stellungnahme der Landesfachbehörde NLWKN vorliegt, sollte jedem klar sein, dass unsere Bedenken zu 100 Prozent von der obersten Fachbehörde geteilt werden", deuten die Naturschützer das Untersuchungsergebnis anders, als das die Firma "planet energy" tut. "Da ein erhöhtes Tötungsrisiko für die Seeadler trotz unzureichenden Untersuchungen schon jetzt nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Landkreis die Chance, den Antrag zur Genehmigung abzulehnen", so Dr. Nick Büscher vom NABU. Es könne nicht sein, dass man wegen des Risikos, seitens des Investors verklagt zu werden, den heimischen Artenschutz leichtfertig aufs Spiel setze. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie zeige, dass Seeadler gerade im Winter mehr Zeit für Nahrungsflüge aufwenden müssten. "Von dem von Planet Energy beauftragten Büro wurden die Wintermonate nicht einmal untersucht. Das Tötungsrisiko aber dürfte noch höher sein als während der Brutzeit", so Diplom-Biologe Thomas Brandt vom NABU. Eine Ergänzung der vorliegenden Studie wolle Planet Energy von sich aus aber nicht nachlegen, heißt es vom NABU: "Man scheut sich offensichtlich vor Wahrheiten", so Dr. Büscher. Hart ins Gericht gehen die Rintelner Naturschützer vor allem mit dem Antragsteller Planet Energy: Hier zeige sich, dass der Greenpeace-Zögling Planet Energy privatwirtschaftlichen Interessen über heimischen Naturschutz stelle: "Da, wo Geld ins Spiel kommt und Renditen winken, sind gefährdete Tier wie die Seeadler plötzlich vergessen", so Brandt und Büscher.