Als "Einkaufs-Stadtmitte" definiert der Vorstand neben dem Amtsplatz auch die Lange Straße. Da diese Ansicht nicht jeder in der Politik teile, wollte sich der Gewerbeverein hier ganz konkret positionieren, sagte Schriftführer Rüdiger Grohs, der das Papier vorstellte. Rodenbergs "größtes Produkt" sei die vorhandene Dienstleistungsvielfalt, die es vorrangig zu sichern und zu stärken gelte. Gleichzeitig sehe der Verein die Ansiedlung eines weiteren Discounters in der Stadtmitte "grundsätzlich positiv". Zudem favorisiert er ein höheres und vielfältigeres gastronomisches Angebot, insbesondere im Außenbereich. "Shoppen und Verweilen" soll ein Kernmotto von Rodenberg werden, "um uns von anderen abzugrenzen", so Grohs. Die Einzelhändler forderten die Stadt auf, wo nötig, "aktiv in die Stadtentwicklung einzugreifen". Dazu zählten sie etwa die Bereitstellung von Haushaltsmitteln, um extern ein Gesamtkonzept "Rodenberg 2025" erstellen zu lassen. Stadtdirektor Georg Hudalla merkte an, dass die Stadt nicht alles beeinflussen könne. Am Ende entscheide jedes Unternehmen selbst, wo es sich ansiedelt – egal wie gut die geschaffenen Bedingungen seien. Während sich der Verein ganz klar zur Langen Straßen bekannte, sprach Hudalla von einer Verlagerung auf den fluktuierenden Amtsplatz. Die Stadtentwicklung sei ein "schwieriges und komplexes Thema", räumte er ein. Das Credo "Shoppen und Verweilen" schreie nach einer Fußgängermeile. Die kollidiere aber mit einem Discounter in der Stadt, den Großeinkaufende mit dem Auto anfahren wollen. Und, so Hudalla: "Gibt es überhaupt Kundschaft für die vielen Läden?" Die Antwort lieferte Lars Pasucha: Er sieht genug potenzielle Käufer, auch wegen des Zuzugs ins Neubaugebiet. Hans-Dieter Brand riet dazu, den Blick auszuweiten und sich mit einem Stadtplaner auszutauschen. Denn: Rodenberg habe kein Stadtzentrum wie es andere Städte vorweisen können. Klaus Rahde fehlen Ambiente und Gastronomie in der Deisterstadt. Wolfgang Maasch verwies indes auf das "Riesenpotenzial" in der Echternstraße und südlich davon. Dort gebe es historisch bedeutsame Häuser sowie große Freiflächen zur Aue. Foto: jl
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Gewerbeverein Rodenberg will Stadtmotto "Shoppen und Verweilen" stärker forcieren
Mitglieder positionieren sich / Hudalla: "Entwicklung ist ein komplexes Thema" / Weiterer Discounter wird positiv angesehen
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