1. Damit der Erde nicht
die Luft wegbleibt

    Kinder werden zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit

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    Lemgo (nr). Statt große Reden über den Klimawandel zu schwingen, sollten die Erwachsenen endlich handeln. Das sagen Kinder und machen direkt vor, wie aktiver Klimaschutz funktioniert. In Lemgo haben 54 Kinder an der "Plant-for-the-Planet-Akademie" in der Karla-Raveh Gesamtschule teilgenommen. Dabei haben sie nicht nur ernüchternde Fakten zum Klimawandel gesammelt und sind zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannt worden, sondern haben auch 120 Bäume gepflanzt – damit der Erde nicht die Luft wegbleibt. "Stop talking – Start planting" heißt die Devise der Plant-for-the-Planet-Akademie. Gemeint ist: Hört auf zu reden – tut was. Informiert Euch. Pflanzt Bäume. Die 54 Schüler ganz verschiedener Schulen aus OWL wollten es genauer wissen und sich für den Klimaschutz engagieren. Genau das taten sie beim Weltspiel, in Gruppenarbeiten oder der Baumpflanzaktion. Dabei gingen sie zu Beginn der Veranstaltung erst einmal der Frage nach, welche Kriterien zum Klimawandel führen, was Treibhauseffekt und Fotosynthese sind, ob es so etwas wie Klimagerechtigkeit gibt, warum es so wichtig ist, Bäume zu pflanzen und warum und wie auch Kinder ihren Einfluss geltend machen können, um den Klimawandel zu stoppen. Das Besondere an der Akademie ist die Begegnung auf Augenhöhe: Kinder erklären Kindern. Und das Konzept funktioniert hervorragend. 2007 gründete der damals 9 Jahre alte Felix Finkbeiner "Plant-for-the-Planet". Seine Idee, Bäume zum CO2-Ausgleich zu pflanzen, geht auf die kenianische Wissenschaftlerin und Politikerin Wangari Maathai zurück, die in 30 Jahren 30 Millionen Bäume in Afrika gepflanzt hat. Die Idee, dass Kinder in jedem Land der Erde 1 Million Bäume pflanzen sollten, wurde in den darauffolgenden Jahren zu einer weltweiten Kampagne. Seitdem sind bereits über 100.000 Kinder zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannt worden. "Es ist schön, einer so wunderbaren Aktion beiwohnen zu können", erklärte Dr. Ute Röder den Kindern zur Begrüßung. Die Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie des Kreises Lippe war voll des Lobes für das große Engagement: "Das sollte der Auftakt sein, Klimaschutz mit so nachahmenswerten Aktionen in die Wege zu leiten." Ganz praktisch ging es dann nach der Mittagspause weiter. Bei Landwirt Fritz Senke in Wahmbeck pflanzten die Teilnehmer der Akademie 120 junge Buchen. Die Organisation der eigentlichen Pflanzaktion hatte sich im Vorfeld als schwierig erwiesen. "Die Herausforderung lag darin, eine ausreichend große Fläche für die jungen Buchen zu finden", resümierte die Initiatorin der Akademie, Christiane Türke. In Lemgo sei das keine leichte Angelegenheit. Für weitere Veranstaltungen dieser Art gab Dr. Ute Röder aber grünes Licht. "Der Kreis Lippe hat genug Flächen, auf denen Bäume gepflanzt werden können", erklärte sie und versprach, dass der Kreis Lippe für nachfolgende Aktionen Flächen zur Verfügung stellen könne. Die Plant-for-the-Planet-Akademien sind als offizielle Maßnahme der UN-Dekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet. Hohe Anerkennung erfahren die Aktionen der Kinder weltweit auch durch prominente Persönlichkeiten aus Politik und Unterhaltung. Für die Kinder selbst ist das Thema Klimaschutz unerwartet wichtig. Diese Erfahrung machte auch Christiane Türke mit ihren Schülern zum Thema Klimawandel. "Das Thema hat die Kinder nicht in Ruhe gelassen. Da lag der Gedanke nah, tatsächlich mehr zu tun, als nur zu reden", erzählt sie und freut sich über die Unterstützung, die die Akademie auch in Lemgo erfahren hat.

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