1. Die Vorsorge-Untersuchung ist 
bei Darmkrebs ganz entscheidend

    Erste Veranstaltung in der Reihe "Gesundheitsforum Schaumburg" / Das nächste Thema lautet "Schilddrüse"

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    Häufig sei eine Darmkrebserkrankung über lange Zeit mit keinen oder nur sehr geringen Beschwerden verbunden, wie Doktor Michael Hecht, Chefarzt der Gastroenterologie im Klinikum Schaumburg, Kreiskrankenhaus Stadthagen, in seinem einführenden Vortrag festhielt. "Genau das ist eben auch das Tückische an der Sache". Entscheidend für die Heilungschancen sei es nämlich, die Erkrankung früh zu erkennen. Im Stadium I "erwischt" lasse sich dieser Krebs wirkungsvoll behandeln, die Heilungschance liege dann bei über 90 Prozent. Beste Vorsorgemaßnahme sei die Darmspiegelung (ohne besondere Risikofaktoren ab einem Alter von 50 empfohlen). Darmkrebs sei eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Dass mittlerweile die Erkrankungsrate in Deutschland rückläufig sei, obwohl die Gesellschaft immer älter werde, sei auf die Vorsorgemaßnahmen zurückzuführen. Doktor Murat Bastürk, niedergelassener Gastroenterologe aus Rinteln, unterstrich diese Ausführung. Gerade auch die bei der Spiegelung vorgenommene, relativ unkomplizierte Entfernung von Darmpolypen, die das Risiko bergen, zu Darmkrebs zu entarten, sei eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Murat Bastürk informierte über die entzündlichen Darmerkrankungen, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, die mit einem in gewissem Grad erhöhten Darmkrebsrisiko einhergehen. Entsprechend seien hier jeweils intensivere Vorsorgemaßnahmen zu betreiben. Piotr Wrobel, niedergelassener Gastroenterologe aus Stadthagen, klärte über das Thema erblicher Darmkrebs und die familiäre Häufung auf. Für beide Patientengruppen seien intensivere Vorsorgemaßnahmen nötig. Sehr wichtig sei es deshalb, solche Risikofaktoren zu erkennen. Es empfehle sich der Blick in die Familie, ob Verwandte von Darmkrebs betroffen seien. Professor Doktor Conny Bürk, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Schaumburg, Kreiskrankenhaus Stadthagen, sprach zum Thema Darmkrebsoperation. Bürk führte aus, dass das minimalinvasive Verfahren, die "Schlüssellochchirurgie" hier fast immer das Mittel der Wahl sei. Damit gelinge eine mindestens ebenso gründliche Tumorentfernung wie mit dem herkömmlichen Verfahren, allerdings deutlich schonender für den Patienten. Die kleineren Schnitte würden nach der Operation weniger belasten, so dass es zu weniger Komplikationen und einer rascheren Erholung komme. Doktor Constanze Priebe-Richter, niedergelassene Onkologin in Stadthagen, informierte über die Chemotherapie, insbesondere über die eine Operation ergänzende/unterstützende Chemotherapie. Ab einem gewissen Stadium der Erkrankung sei diese unbedingt anzuwenden. Auch nach der erfolgreichen Operation bleibe ein Restrisiko, dass sich Tochtergeschwülste in anderen Organen bilden. Diesem wirke die Chemotherapie entgegen. Diese werde grundsätzlich gut vertragen, Nebenwirkungen könnten gelindert werden. Constanze Priebe-Richter führte aus, dass es in den vergangenen Jahren der Forschung gelungen sei, Krebszellen weit besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage würden nun neue, sehr zielgerichtet wirkende Medikamente entwickelt. So sei zu erwarten, dass in einigen Jahren Heilungen gelingen könnten, die jetzt noch nicht möglich seien. Nach den Kurzvorträgen nutzten die rund 70 Zuhörer intensiv die Möglichkeit, Fragen zu den verschiedenen Themen zu stellen. Die Veranstaltung unter der Moderation von Marc Fügmann, Chefredakteur der Schaumburger Nachrichten, bildete den Auftakt zur Reihe "Gesundheitsforum Schaumburg", gemeinsam präsentiert vom Klinikum Schaumburg, den Schaumburger Nachrichten und dem Schaumburger Wochenblatt. Nächster Termin ist der 18. Mai zum Thema "Schilddrüse" ab 19 Uhr im Ratskeller Rodenberg. Foto: bb

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