Schöttelndreier begründete einen entsprechenden Antrag, den der Kreisvorstand adressiert an den Bundesverband und die heimischen Abgeordneten formuliert hatte. Diese sollen sich dafür einsetzen, das Thema Integration gesetzlich als "Gemeinschaftsaufgabe" zu fassen, die überwiegend vom Bund zu finanzieren und von allen Gebietskörperschaften auszuführen ist. Mehr Geld müsse den Kommunen zugewiesen werden, "damit bedarfsgerechte Integration ermöglicht wird, ohne, dass dadurch andere kommunale Leistungen gefährdet werden", führte der Kreisverbandsvorsitzende aus. Die beteiligten Institutionen vom Kindergarten bis zu Jobcenter und Arbeitsagentur müssten personell und finanziell so gestärkt werden, dass sie die Aufgabe der Flüchtlings-Integration bewältigen könnten. Allen, sowohl neu Angekommenen als auch Eingesessenen müsse Unterstützung gewährt werden, sofern sie diese benötigen. Die Versammlung beschloss den Antrag später einstimmig. Schöttelndreier rief in seiner Rede dazu auf, in Zeiten der Verunsicherung das Feld nicht Demagogen und Extremisten zu überlassen. Verantwortliche Politik könne sich nicht darin erschöpfen, Miss-Stände aufzuzeigen und zu dramatisieren, wie es die AFD tue. "Es gibt keine einfachen und es gibt auch keine schnellen Lösungen", so Schöttelndreier. Stattdessen gelte es, mit Ausdauer und Kompromissbereitschaft an der Überwindung der Probleme zu arbeiten. "Wir unterstützen alle Hilfsbedürftigen, jetzt eben auch die hierhergekommenen Fremden, Schutzsuchenden, helfen bei den ersten Schritten der Integration", betonte Schöttelndreier. 25 Mitarbeiter seien mittlerweile im Bereich der Flüchtlingsbetreuung aktiv. Bei aller Intensität, mit der sich die AWO dieser Schwerpunktaufgabe derzeit widme, nehme sie weiterhin alle anderen Dienstleistungen und Projekte wie in den Jahren zuvor wahr, betonte Schöttelndreier. Kreisgeschäftsführerin Heidemarie Hanauske gab in ihrem Bericht einen Überblick über dieses Bündel an Tätigkeiten. Dieses reicht von der Beratung und Vermittlung von Mutter/Vater-Kind-Kuren bis zur Beratungsstelle für Menschen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Das Familienzentrum in Stadthagen mit seiner Bündelung der Kompetenzen verschiedener Kooperationspartner habe sich zu einem "Modellprojekt mit Erfolgscharakter" entwickelt. Die Kindertagesstätte "Fasanenweg", die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, das Frauenhaus und weitere Leistungen würden von mittlerweile insgesamt 78 Mitarbeitern verwirklicht. Herz der AWO-Schaumburg seien jedoch die Ortsvereine, welche die Werte und Hilfen der AWO in die Gemeinden tragen würden. Umso erfreulicher sei der zu verzeichnende Mitgliederzuwachs, so Hanauske. Ende 2015 verfügte der Kreisverband über 552 Angehörige.Foto: bb
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"Wir unterstützen alle Hilfsbedürftigen"
AWO-Kreiskonferenz / "Integration als Gemeinschaftsaufgabe normieren" / Forderung nach mehr Geld für Kommunen
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