1. Heiße Eisen: Schulstandort und Hallenbad in Diskussion

    Kein "Kuhhandel" bei IGS-Neubau mit Übernahme des defizitären Hallenbades

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    RINTELN (ste). Heiße politische Diskussionen gibt es derzeit um die Frage, wo denn künftig die IGS in Rinteln an einem Standort zusammengefasst sein könnte. Während der Landkreis Schaumburg ein Sparmodell am Standort Kollegienplatz mit Anbau an das vorhandene Gebäude vorschlägt und die Alternative für einen Neubau nur unter der Voraussetzung genehmigen will, wenn die Stadt Rinteln im Gegenzug das defizitäre Hallenbad übernimmt, regt sich auf der politischen Bühne Gegenwehr. "Gleiches Recht für alle" titelt CDU-Stadtverbandsvorsitzender Matthias Wehrung eine Pressemitteilung und nennt es "...beinahe unverfroren", wie der Landkreis Rinteln bei Neuinvestitionen für Schulen nachrangig behandelt. In Bad Nenndorf, Stadthagen, Rodenberg und Bückeburg hätten die Sanierungsmaßnahmen oder Neubauten Millionen verschlungen: "Und in Rinteln will man uns ein paar Brosamen hinwerfen", schimpft Wehrung. Die Krönung sei nun, dass der Kreis das 40 Jahre alte und sanierungsbedürftige Hallenbad der Stadt überlassen wollte. Besonders hier hakt auch WGS-Mann Heinrich Sasse ein. Die "Entweder-Oder-Haltung" des Landrats bei der Verquickung zwischen Schulneubau und Hallenbadübernahme will er nicht klaglos hinnehmen. Während Sasse das "Füllhorn" bei der Sanierung von Schulen nördlich des Wesergebirges sieht, würde Rinteln wiederholt die "Stiefmutterrolle" zugeschustert. Und jetzt kommt auch noch ein neuer Akteur auf der politischen Ebene ins Spiel, der bislang weder in Stadtrat noch Kreistag vertreten ist, die AfD mit ihrem Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Jens Wilharm. Er will eine Rolle zurück zum dreigeteilten Schulsystem mit Haupt-, Realschule und Gymnasium, ergänzt durch Förder- und Sonderschulen. "Das ist ein Erfolgsmodell", so Dr. Wilharm. Diese Dreiteilung hätte die Leistungsträger hervorgebracht, die Deutschland zu einer der erfolgreichsten Wirtschaftsnationen der Welt machten. Eine IGS sei nur dann eine Alternative, wenn sie den gleichen Bildungsgrad biete, wie ein dreiteiliges System. Ein Koppelgeschäft zwischen Schulneubau und Hallenbad lehnt er kategorisch ab und will beide Fragen getrennt behandelt sehen: "Das Hallenbad in Bad Nenndorf wurde auf Kosten des Landkreises saniert. Warum soll es in Rinteln anders sein?", fragt er. Diesem "Kuhhandel", so Matthias Wehrung von der CDU, erteile auch er eine Absage und Heinrich Sasse (WGS) meint: "Mit einer Vogel-friss-oder-stirb-Drohposition darf sich Landrat Jörg Farr nicht gegenüber Rinteln positionieren. Die Stadt ist eine starke und stetes loyale Mitgliedskommune unseres Landkreises!" Im Vertrag zwischen dem Landkreis Schaumburg und der Stadt Rinteln von 1976 verpflichtet sich der Landkreis übrigens, das damals noch als Hallenwellenbad geplante Hallenbad zu betreiben, wobei die Eintrittspreise und Badezeiten im Einvernehmen zwischen beiden Parteien geregelt werden. Die latente Drohung, wenn der Landkreis das Bad weiter betreiben müsse, könnte man auch die Nutzungszeiten drastisch verringern, sind somit gegenstandslos.Foto: ste

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