1. 10.000 Zuschauer sind das Ziel

    Dechenverein Lügde wird im August für die Bevölkerung ein Konzert veranstalten

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    Lügde (afk). "Solange ich kann, werde ich weitermachen"– der stellvertretende Oberdeche des Dechenvereins Lügde, Reinhard Schlüter, seit Jahrzehnten im Dienste des Osterräderlaufs aktiv , ließ bei seiner erneuten Wiederwahl für sechs Jahre keinen Zweifel daran, wie sehr ihm das Brauchtum am Herzen liegt. Der neugewählte Schriftführer Horst Marx (er löste den nach 15 Amtsjahren nicht mehr kandidierenden Thomas Kohrs ab) bezeichnete es als eine Ehre nun im Vorstand mitwirken zu dürfen, und ähnlich äußerte sich Torben Blome als Geschäftsführer. Beide gehören der mittleren und jüngeren Generation im Dechenverein an und haben offensichtlich, wie es Oberdeche Uwe Stumpe fast schon pathetisch ausdrückte, den Räderlauf mit Herz und Seele verinnerlicht. Der Dechenverein Lügde, der das jahrhundertealte Brauchtum des Feuerräderlaufs pflegt, steht gut da: Trotz noch nicht wieder erreichter Rekordzahlen bei den Besuchern verfügt die Kasse über einen soliden Bestand, konstatierte Kassenwart Andreas Marz. Immerhin waren mit 8.700 zahlenden Zuschauern 2015 wieder mal deutlich mehr Besucher als im Durchschnitt der letzten Jahre (7.400) bei diesem feurigen Spektakel dabei gewesen. Mit 624 verfügt der Traditionsverein über so viele Mitglieder wie noch nie. In der Dechenscheune am Dallensenweg lagert genügend speziell angebautes Langhalmroggenstroh, so dass die Dechen vor allem der Aktiven-Gruppe der Dechen dem Topereignis mit Gelassenheit entgegensehen können. Die Laufstecke ist von der Aktiven-Gruppe mit Unterstützung von acht EUWATEC- Kräften freigeschnitten worden und die Sicherheitsvorkehrungen sind mit der Stadt, der Polizei, dem DRK Blomberg und der Feuerwehr Lügde getroffen. "Das ist immer eine exzellente Zusammenarbeit", lobte Uwe Stumpe, der sich auch über die große Unterstützung des Osterräderlaufs durch die Bevölkerung bei den Karfreitagssammlungen und die Spenden freut. "Da das alles ohne diese breite Unterstützung nicht möglich wäre, werden wir der Bürgerschaft als Dank etwas zurückgeben", kündigte er an. Am 27. August veranstaltet der Dechenverein deshalb im Emmerauenpark ein Open air-Konzert mit der "Indian Motocycle Band" als Vorgruppe und einer Creedence Clearwater Revival-Coverband als Topact – bei kostenlosem Eintritt. Das Hauptanliegen des Dechenvereins ist es, den Osterräderlauf einer immer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, um möglichst viele Besucher am Ostersonntagabend an den Osterberg zu locken. Ziel ist laut Kassierer Marz, wieder die 10.000er-Marke zu knacken. "Das mediale Interesse daran hat sich schon schlagartig erhöht, als wir als immaterielles Kulturerbe des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannt wurden", erinnert der Oberdeche. Mittlerweile bedient man sich zusätzlich zur Arbeit von Dieter Stumpe, der für die regionale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, einer professionellen Werbeagentur aus Quakenbrück. Die kümmere sich verstärkt um die überregionale Vermarktung in den Medien. Zudem setze man auch auf die Werbung in den sozialen Netzwerken. Sehr hilfreich sein dabei ein Film von Markus Kleinsorge, der mithilfe seiner Kamerabestücken Drohnen den Osterräderlauf aus bisher völlig unbekannten Blickwinkeln aufgenommen haben. Zu sehen ist der Film u.a. auf der Internet-Seite der Stadt Lügde und auf der Homepage des Dechenvereins. Aber auch Besucher, die außerhalb der Osterzeit in Lügde weilen, können sich ständig in einem Schaukasten neben dem Haupteingang Filmdokumente über das Brauchtum ansehen.

    In diesem Jahr wird das WDR-Fernsehen von Gründonnerstag an einen Übertragungswagen in Lügde stationieren und täglich bis Ostersonntag Beiträge über das Brauchtum und den Osterräderlauf senden. Dabei wird mit Sicherheit auch das Osterkreuz auf dem Gipfel des Osterberges zu sehen sein, das seit einigen Tagen wahrlich in neuem Glanz erscheinen: Eine moderne, steuerbare LED-Technik lässt das Symbol heller als jemals zuvor erstrahlen. Im letzten Jahr feierte der Dechenverein mit der Bevölkerung die gegen die Nazi-Willkür erfolgte Errichtung des Osterkreuzes vor 80 Jahren mit einer Gedenkstunde. "Die alte Beleuchtung war überholt. Wir mussten etwas verändern", erklärte Uwe Stumpe. "Jetzt ist es wahrlich das strahlende Zeichen über unserer Stadt." Bei den Ehrungen langjähriger Mitglieder konnte Uwe Stumpe zwei Jubilare besonders herausheben: Josef Jösten und Heinz Viotto gehören seit 60 Jahren dem Verein an und erhielten als Dank für diese Verbundenheit ein persönliches Geschenk. 25 Jahre dabei sind Andreas Marz, Hugo Huppertz, Dirk Marx, Michael Schaper, Uwe Steinhage, Fritz Borkmann und Helga Rieger.

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