WUNSTORF (tau). Der Schulausschuss hat auf seiner Sitzung am Mittwochabend der Einführung von Schulbezirken mehrheitlich zugestimmt. Die Regelung gilt zunächst für drei Jahre, soll aber nach 12 Monaten noch einmal überprüft werden. Hintergrund ist die Neuordnung der Wunstorfer Schullandschaft mit der Umwandlung des Steinhuder Gymnasiums in eine Außenstelle des Hölty-Gymnasiums zum kommenden Schuljahr. Verwaltung und Politik wollen erreichen, dass beide Schulen gleichmäßig ausgelastet sind.
Deshalb werden die Ortschaften Großenheidorn und Steinhude sowie das Gebiet der Gemeinde Hagenburg zu einem Schulbezirk zusammengefasst. Kinder, die das Gymnasium besuchen wollen, nutzen dann die Außenstelle in Steinhude. Eine Wahlfreiheit behalten hingegen die Schülerinnen und Schüler aus den Ortschaften Bokeloh, Mesmerode, Idensen und Klein Heidorn, da es aus diesem Bereich heraus immer gleichmäßige Bewegungen an beide weiterführenden Schulen gibt. Den Antrag der CDU-Fraktion, auch Großenheidorner Bürgern diese Wahlfreiheit einzuräumen, lehnte die Mehrheit des Ausschusses ab. Der Schaffung von Schulbezirken stimmte auch der Stadtelternrat unter Bauchschmerzen zu. Dessen Haltung brachte Monika Bring-El Rasheid im Schulausschuss zum Ausdruck. Eine Einschränkung der Wahlfreiheit berge auch Konfliktpotenzial, so die Begründung. Aus Sicht des Stadtelternrates sei es auch fraglich, ob Schulbezirke automatisch zu kleineren Klassen führen. Der neue Schulleiter des Hölty-Gymnasiums, Thomas van Gemmern, begrüßte die Einführung von Schulbezirken. Sie schaffen Planungssicherheit und böten durchaus eine gute Chance, kleinere Klassen zu bilden. Allerdings müsse perspektivisch die Raumsituation am Hauptsitz besprochen werden. Wenn die Außenstelle in drei Jahren wegfalle und die Umstellung auf G9 greife, würden Klassenräume fehlen, so van Gemmern. Er mahnte auch den Renovierungsbedarf einiger Räume im Oberstufentrakt an. Einen räumlichen Engpass erwartet auch die Evangelische IGS, die in diesem Sommer mit ihrer Oberstufe und voraussichtlich vier statt drei 11. Klassen an den Start gehen wird. Da der Neu- und Umbau des Schulzentrums an der Aue ursprünglich für acht, statt neun Jahrgänge geplant worden war, werden auch hier in zwei Jahren Klassenräume fehlen, teilte Schulleiterin Elke-Helma Rothämel mit. Kirche und Stadt wollen sich daher zusammensetzen und Gespräche über das Raumkonzept führen. Foto: tau