Notfalls klagen

RINTELN (ste). Auf der Mitgliederversammlung des NABU Rinteln stand der Artenschutz in der Auenlandschaft Hohenrode im Focus. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des Rintelner NABU, betonte, dass die naturschutzfachliche Bedeutung des sich im NABU-Eigentum befindende Naturschutzgebietes in den vergangenen Jahren erfreulicherweise gestiegen sei: "Im vergangenen Jahr haben die seltenen Flussseeschwalben zum zweiten Mal in Folge auf den künstlichen Kiesinseln gebrütet - ein großer Erfolg für den Artenschutz!" Der Fischadler habe den Kunsthorst auf der Vogelinsel noch nicht angenommen, dies sei jedoch nur eine Frage der Zeit. Ein besonderes Highlight sei neben der stetig steigenden Zahl an Rast- und Gastvögeln natürlich das Seeadlerpaar. "Es handelt sich hierbei um das erste Seeadler-Brutpaar in der Mittelgebirgsregion in Deutschland", wie Dr. Büscher im Rechenschaftsbericht des Vorstandes erläuterte. Die Seeadler benötigen besonderen Schutz, und deshalb bekräftigte Dr. Büscher die naturschutzfachlichen Bedenken gegen die in der Gemarkung Westendorf-Deckbergen geplanten Windkraftanlagen. Er sah es als "...sehr wahrscheinlich" an, dass die Seeadler sich über kurz oder lang einen geeigneteren Brutplatz im Wesertal nahe des Hauptnahrungsgewässers suchen werden. Dann sei das Kollisionsrisiko noch deutlich erhöht. Der NABU hofft auf eine umsichtige Entscheidung des Landkreises Schaumburg und legte Widerspruch gegen die Entscheidung des Landkreises ein, den NABU im laufenden Verfahren nicht zu beteiligen. Notfalls wolle man seine Verfahrensbeteiligung einklagen, so Dr. Büscher. Foto: privat