1. Wenn im Wohnzimmer Spielfilme entstehen

    Zu Besuch bei Norbert Meyer / Der Hobbyfilmer dreht mit Schaumburgern / Sechs Drehbücher schon fertig

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Er gibt Filmbegeisterten die Chance, einmal selbst vor und hinter seiner Canon 7D-Spiegelreflexkamera zu stehen. Für sein neuestes Projekt, den 20-Minüter "Und plötzlich tat sich die Erde auf", sucht der Informatiker im Ruhestand noch Darsteller und Helfer. So viel sei verraten: es geht um Parapsychologie und Hexenrituale. Eine junge Studentin, die diese Phänomene erforscht, verschwindet, ihr Kommilitone macht sich auf die Suche... Woher er seine Ideen nimmt? Ob aus Gesprächen, der Zeitung oder dem Fernsehen, manchmal schieße ihm einfach etwas in den Kopf –"und darum baue ich dann meine eigene Story", erklärt Meyer. Er liebe es, Ausgedachtes mit (bewegten) Bildern zu erzählen. Er möchte Menschen mitnehmen und begeistern. Mit Reiseberichten beispielsweise könne er nichts anfangen, sagt der bekennende Harry Potter- und Rammstein-Fan. Sein Traum ist der Spielfilm. Angefangen zu leben hat er ihn mit 15 Jahren. Damals schrieb er ein Mini-Drehbuch für einen Actionsprung vom Balkon. Das Filmen sei aber am Geld gescheitert, erinnert er sich schmunzelnd. Beruf und Familie ließen die Ambitionen des zweifachen Vaters einschlafen, ehe sie Ende der Neunziger wieder erwachten. Erst jahrelang mit analogen Diabildershows, später dann mit eigenen Kurzfilmen, nachdem er 2011 in seinem damaligen Arbeits- und Lebensort München in einer No-Budget-Produktion "Blut geleckt" hatte – er durfte eine auferstehende Leiche spielen. Er gründete die Independent-Filmgruppe "Dreamworld". Drei Kurzfilme sind seither entstanden, sechs fertige Drehbücher – davon drei in abendfüllender Dimension – warten in der Schublade und zwei weitere Ideen schlummern in seinem Kopf. Seine kleine Filmfabrik entwickelt sich seit ihrem Debüt mit dem allessagenden Titel "368 kcal" immer weiter. Ihr zweites Werk, ein Alienfilm namens "Going Insane", vermischt etwa die "Greenscreen"-Technik – alle Dialoge wurden vor einer grünen Wand gedreht – mit realen Aufnahmen und 3D-Animationen. Ohne computergenerierte Elemente kommt "Die Brieftasche" (2015) aus. Die Geschichte um Geldgier und Erpressung mit überraschendem Ende räumte gerade den zweiten Preis bei den Niedersächsischen Autoren Film Festspielen ab und nimmt Mitte April am Bundes Film Festival in der Spielfilm-Kategorie teil. Ein Leben ohne Drehbücher und Filmen? Das kann sich der enthusiastische Hobbyregisseur nicht vorstellen. Schließlich wollen all seine Ideen noch auf Papier und "in den Kasten" kommen. Mehr Informationen online unter www.dreamworldav.de oder direkt bei Norbert Meyer (0175/5956222). Foto: jl/privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an