1. Schiedsleute haben anspruchsvolle Verantwortung

    Bezirksvereinigung trifft sich / Loos und Maemecke werden Delegierte / Vorträge zur Infomation

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    HASTE (jl). Ein Großaufgebot an Schiedsleuten ist einen Tag lang im beschaulichen Haste zugegen gewesen – aber nicht etwa weil die friedenschlichtenden Ehrenamtlichen mit ihrer Präsenz in einer besonders prekären Situation zur Konfliktlösung beitragen mussten. Sie trafen sich zur Mitgliederversammlung der erst seit gut einem Jahr bestehenden Bezirksvereinigung Hannover.

    Vorsitzender Dieter Rohles konnte 19 Frauen und Männer aus den Landgerichtsbezirken Hannover, Bückeburg und Hildesheim im Gasthaus Seegers begrüßen, darunter natürlich auch die Schiedsleute der Samtgemeinde Nenndorf, die beide im Bezirksvorstand tätig sind: Eike Loos, zuständig für die Nordgemeinden, als Vizevorsitzender und "Kollege" Volker-Dietrich Maemecke, der sich um die Fälle in der Stadt Bad Nenndorf kümmert, als Schriftführer. Beide wurden nach den üblichen Regularien zu Delegierten gewählt, Loos für die Bundesvertreterversammlung in Gelsenkirchen am 24. September 2016 und Maemecke für die Landesvertreterversammlung. Höhepunkte waren zwei spannende Vorträge. Monika Ganteföhr, Vorsitzende des Bundes Deutscher Schiedsleute (BDS), referierte zu den sogenannten Tür- und Angelfällen. Das sind Fälle, in denen eine Antragsstellung unterbleibt, weil es den Schiedspersonen gelingt, in Gesprächen zwischen den Streitparteien zu vermitteln. Dadurch gibt es aber auch keine vollstreckbare Einigung. "Tür- und Angelfälle bilden einen großen Teil unserer Arbeit", erklärte Ganteföhr mit Blick auf die Statistik. Demnach kommen formlose Schlichtungen (2014: 3.584 Mal in Niedersachsen) mindestens genauso oft vor wie schriftlich festgehaltene Schiedsfälle (2.582) – oft sogar häufiger. Hohen Anklang fand zudem das Referat zur Vollstreckbarkeit der vor dem Schiedsamt freiwillig geschlossenen Vereinbarungen der streitenden Parteien, gehalten von der Direktorin des Amtsgerichtes Stadthagen Regina Benz. Da der geschaffene Titel 30 Jahre lang rechtsgültig ist, obliege den Schiedspersonen eine anspruchsvolle Verantwortung. Ihre Aussagen müssten korrekt und in allen Details eindeutig sein. Denn diese seien entscheidend, falls es nach Jahren wegen Nichteinhaltung der Vereinbarung zur Einschaltung des Gerichtvollziehers kommt. Foto: privat

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