1. Drohungen gegen 
Stolperstein-Initiatoren

    Zwei Lauenauer stellen Anzeige nach Hetzbriefen

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    LAUENAU (al). Post von Unbekannt haben der Lauenauer Apotheker Thomas Berger und der Künstler Theodor Vollmer erhalten. Der Inhalt: Aufkleber und Flugblätter aus der "Pegida"-Bewegung, ein "Gedenken zum Kriegsende vor 70 Jahren" und eine Bildcollage zur Bombardierung Dresdens. Persönlich angegriffen fühlen sich Berger und auch Vollmer jedoch durch ein Schreiben, das deren Engagement zu den vor Jahresfrist verlegten "Stolpersteinen" kritisiert.

    Berger, der wie auch Vollmer Strafanzeige beim Staatsschutz wegen Drohung und Volksverhetzung erhoben hat, glaubt, dass der Briefschreiber in der Region zu suchen ist, wenngleich ein fiktiver Absender auf dem Umschlag eine Berliner Adresse nennt. Doch der Brief ist im Postverteilzentrum Pattensen abgestempelt worden, in dem sämtliche hiesige Korrespondenz verarbeitet wird. Zudem muss der Absender über lokale Kenntnisse verfügen. Denn erst vor wenigen Tagen haben Berger und Vollmer einen Flyer über die damalige Stolpersteinverlegung vorgestellt, der erst in einigen Geschäften ausliegt und soeben auch vom SW vorgestellt worden ist. In diesem Zusammenhang hatte Berger auf geplante Vorträge hingewiesen über jedweden politischen Extremismus. "Man muss das deutsche Volk vor der Verdummung und Verblödung durch die Grünen warnen", heißt es in dem Pamphlet, das direkt gegen Berger gerichtet ist und in dem er als "ihr lächerlichen Politidioten" beschimpft wird. Bedroht fühlen sich Berger wie auch Vollmer, der übrigens nicht der Partei "Bündnis 90/Die Grünen" angehört, jedoch durch ein Foto mit den Verurteilten von den Nürnberger Kriegsprozessen mit dem Hinweis "Nürnberg 2.0. Der Tag der Abrechnung ist nicht mehr fern." Warum der Brief auch Flugblätter und Aufkleber aus der "Pegida"-Bewegung enthält, hat möglicherweise etwas mit der von den Lauenauer Grünen mit initiierten lokalen Flüchtlingshilfe zu tun. Berger riet deshalb bei einer Veranstaltung vor wenigen Tagen zur Wachsamkeit. Man müsse schon damit rechnen, dass gut gemeintes Tun in bestimmten Kreisen auf Missfallen stoße.

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