1. Pfarrer Alfons Berger nimmt Abschied

    Kritische Worte in letzter Ansprache / Stelle bleibt vorerst unbesetzt

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    WUNSTORF (tau). Pfarrer Alfons Berger hat am Sonntag seine letzte Predigt in der St. Bonifatius Kirche gehalten und danach seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten. Zu diesem besonderen Gottesdienst kamen sehr viele Mitglieder der Gemeinde sowie Gäste. Sie wollten der Eucharistiefeier beiwohnen und hören, was der Pfarrer in seiner letzten Ansprache zu sagen hatte. Beim Blick auf seine Zeit als Priester, die von Höhen und Tiefen geprägt war, bereite ihm vor allem die Gemeindeentwicklung Sorgen. Zwar sei anfänglich die Bereitschaft zu erkennen gewesen, einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu gehen. Doch machten sich gerade in der letzten Zeit Tendenzen breit, die diese Entwicklung und auch ein fruchtbares Miteinander erschwerten und erschweren, so Berger in seiner Rede.

    Bis 2008 bestand die heutige Kirchengemeinde St. Bonifatius noch aus insgesamt drei selbstständigen Pfarreien: St. Bonifatius, St. Hedwig und St. Marien mit entsprechenden Filialkirchen und damals vier Pfarrern. Durch die Fusion entstand eine Pfarrei. Hinzu kam 2012 St. Konrad von Parzham. "Das hatte schon damals eine Einschränkung der Eucharistiefeiern zu den Sonntagen zur Folge", kritisiert Berger. Er befürchtet weitere Einschränkungen, denn einen direkten Nachfolger für seinen Posten gibt es nicht. Der Pfarrer von Neustadt, Matthias Ziemens, wird die Pfarrei St. Bonifatius für mindestens ein Jahr mit betreuen und damit für rund 11.000 Katholiken und sieben Kirchen zuständig sein. Diese veränderten Rahmenbedingungen zeigen aus Sicht von Alfons Berger das Ausmaß notwendiger Veränderungsprozesse. Doch bei Gesprächen mit Verantwortlichen der Pfarrgemeinde, des Kirchenvorstandes, des Pfarrgemeinderates und einzelner Gemeindemitglieder habe er kaum Veränderungsbereitschaft gespürt. Dabei könne eine Kirche vor Ort nur dann auf Dauer Bestand haben, wenn sie Grunddienste erfüllen und eine lebbare Gemeinschaft bilden kann, so Berger. Er dankte allen, die ihn in seiner Arbeit unterstützt haben, auch in schweren Zeiten durch Worte der Ermutigung, Zuversicht und Begleitung. "So wie die Urkirche durch viele Entwicklungen gegangen ist, hat sie immer wieder einen Weg in die Zukunft gefunden", ist Berger überzeugt. Er war seit 1999 Leiter der Pfarrgemeinde. Nach rund 48-jähriger seelsorgerischer Tätigkeit tritt er nun seinen wohlverdienten Ruhestand an. Foto: tau

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