"Wo bleiben wir", "Gute Pflege nur bei guter Bezahlung und ausreichend Personal" sowie "Keine betriebsbedingten Kündigungen" lauteten einige der Formulierungen, welche die Krankenausmitarbeiter auf den Schildern notiert hatten. Landrat Jörg Farr ging bereits in seiner Haushaltsrede auf das Thema ein und erklärte unter anderem, dass die Rahmenbedingungen zum Übergang des fusionierten Gesamtklinikums Schaumburg an "Agaplesion" schon 2009 im Rahmen des Konsortialvertrages festgelegt worden seien, "transparent und unter Beteiligung des Personalrates". Heinrich Sasse, Abgeordneter der WGS, nahm im Rahmen der Diskussion zum Haushalt Stellung zur Situation. "Aqaplesion spielt ein falsches Spiel", so Sasse. Der Konzern wolle rund 135 Mitarbeiter etwa aus dem Küchenbereich nicht übernehmen, sondern direkt in acht Tochterunternehmen unterbringen. Damit schleiche sich "jemand aus der vertraglich übernommenen Verantwortung". Farr antwortete, dass sich "Agaplesion" sehr wohl vertragsgemäß verhalte, die Möglichkeit der Ausgliederung sei Teil des Konsortialvertrages. Auch die Tochtergesellschaften seien in Tarifbindung, wie die Geschäftsführung versichert habe, so Farr schon in seinem Vortrag zuvor. Nach dem Haushalt beschloss der Kreistag auch eine besondere Altersteilzeitmöglichkeit für Mitarbeiter der Krankenhäuser. In der abschließenden Einwohnerfragestunde erkundigte sich eine der Beschäftigten, ob genug Geld für die Qualifizierung von Mitarbeitern zur Verfügung stehe, die nicht von "Agaplesion"übernommen würden. "Es wird nicht am Geld scheitern", hielt Jörg Farr in der Antwort fest. Bisher auch erreichtes Ziel sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Dazu sei geplant, Mitarbeiter in die Kreistagsverwaltung zu überführen. Der Kreis weise derzeit relativ viele neue Stellen aus, die Mitarbeiter würden dazu bedarfsgerecht qualifiziert. Hinzu komme das gerade beschlossene "attraktive Altersteilzeitmodell". Eine andere Beschäftigte erklärte, dass wenn "Agaplesion" als kirchlicher Arbeitgeber tiefere Löhne zahle als öffentliche Kliniken in der Umgebung, ein Verlust von dringend benötigten Fachkräften zu befürchten sei. Farr antwortete, dass es schon im Interesse des Konzerns sein müsse, sich entsprechend zu positionieren um am Arbeitsmarkt attraktiv zu sein. Der Landrat beantwortete weitere Fragen etwa zur Anbindung des neuen Klinikums an den öffentlichen Personennahverkehr.Foto: bb
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Krankenhausmitarbeiter formulieren ihre Sorgen
Stellungnahme im Kreistag / Nachteile nach der Übernahme befürchtet / "Es wird nicht am Geld scheitern"
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