1. Die Helfer wollen in Gruppen helfen

    Lauenauer rüsten sich zur Betreuung eintreffender Flüchtlinge / Positive Erfahrungen

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    LAUENAU (al). Die in den kommenden Wochen zu erwartende größere Zahl von Flüchtlingen wollen Einwohner von Lauenau und Feggendorf mit viel Hilfestellung begleiten. Bei einem "Runden Tisch" im Bürgerhaus mit rund 40 Teilnehmern entstand schnell eine Liste von etwa 25 Unterstützern, die einzeln oder als Gruppe bestimmte Bedürfnisse abdecken wollen. Derzeit leben in Lauenau eine Familie sowie drei junge Männer, wie Grünen-Ratsherr Norbert Bruhne zum Auftakt des Abends berichtete. Da die Verwaltung Flüchtlingshilfe nicht allein leisten könne, müssten ehrenamtliche Kräfte bereitstehen. Lauenauer könnten damit zu einem "Mosaikstein" in einem samtgemeindeweiten Netzwerk werden. Sigrid Grumblies, die bereits seit Wochen in der lokalen Flüchtlingshilfe tätig ist, berichtete aus ihren Erfahrungen: "Die kriegen Post und wissen mangels Sprachkenntnissen gar nicht, was ihnen mitgeteilt wird." Als wichtig sah sie kleine Gesten an, "wie zum Beispiel ein Blumenstrauß", der zeige, wie willkommen die zugewiesenen Personen seien.

    Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla ließ auf Nachfrage offen, wie groß der Zustrom in den kommenden Wochen sein werde. Es gelte weiterhin die Aussage, dass eine Zahl von 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aufgenommen werden müsse. Steige der Zustrom, werde der Bedarf für Lauenau bei etwa 80 Personen liegen. Hudalla lobte zugleich die Veranstaltung als einen "sehr effektiven Weg". Doch der Verlauf des Abends gestaltete sich anfangs noch recht zögerlich. Vorrangig wurden Detailfragen bis hin zu rechtlichen Themen diskutiert. Vergeblich schilderte Grumblies mehrfach ihre Idee, erst einmal Freiwillige für Gruppen zu finden, die zum Beispiel die Ankömmlinge willkommen heißen, ihnen Hilfestellung für den Alltag (Formulare, Linienbusse, Mülltrennung), ersten Sprachunterricht erteilen, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung aufzeigen und bei der Suche nach Praktikantenstellen in örtlichen Handwerksbetrieben behilflich sind. Als sie dann aber Listen herumreichte, füllten sich die Spalten schnell mit Ideen und Angeboten bis hin zu Museumsbesuchen und Mountainbike-Touren. Zwei Anwesende schilderten ihre positiven Erfahrungen mit der Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Hier sollten sich noch mehr Familien bereitfinden, die durch das Jugendamt des Landkreises mit konstruktiver Unterstützung rechnen dürfen. Vorgeschlagen wurde, aus der "Willkommengruppe" Familienpatenschaften zu entwickeln. Zudem soll eine Liste entstehen, die im Bedarfsfall Namen von ehrenamtlichen Dolmetschern enthält. Unklar blieb am Ende des Abends, ob nicht bald ein Raum zur Verfügung stehen könnte, in dem Flüchtlinge begrüßt würden und der weiteren Treffen dienen sollte. Der Vorschlag "Düvelhaus" stieß bei Bruhne, der auch zweiter Vorsitzender des Trägervereins ist, auf Vorbehalte: "Ich kann das nur ansprechen." Kesselhaus-Eigentümer Thomas Ritter würde wohl sein Gebäude zur Verfügung stellen, obwohl "es da immer so nach Farbe riecht". Eine andere Teilnehmerin meldete sich zu Wort: "Im Sommer wäre ein Garten schön, der auch gemeinsam angelegt werden könnte." Foto: al

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