Detmold. Es war ein Konzertabend unter erschwerten Bedingungen. Offensichtlich unter den Symptomen einer schweren Grippe leidend, trat der Cellist Thomas Beckmann jüngst in der Christuskirche vor sein Publikum. Eine Absage war für Beckmann dennoch nicht in Frage gekommen. Dafür war ihm der Anlass zu wichtig.
"Beckmann spielt Cello" war der Abend in der Christuskirche überschrieben. Unter diesem Titel tourt der international bekannte Musiker seit zwanzig Jahren von Benefizkonzert zu Benefizkonzert durch Deutschland. Das Geld, das er dabei einsammelt, wird für obdachlose Menschen verwendet. Der von ihm mitgegründete Verein "Gemeinsam gegen Kälte" hilft dabei, Betroffenen in der kalten Jahreszeit ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Diese Sorge um obdachlose Menschen ist nach wie vor dringend notwendig. Der Schirmherr des Detmolder Konzerts, der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, erinnerte in seinem Grußwort daran, dass seit 1991 mindestens 289 wohnungslose Menschen in Deutschland erfroren sind. Auch im Kreis Lippe sind Menschen, die sich ausschließlich im Freien aufhalten, vom Kältetod bedroht. Deshalb trotzte Thomas Beckmann allen Widrigkeiten und lieferte ein eindrucksvolles Konzert mit einem vielseitigen Programm mit Stücken von Bach, Couperin, Tschaikowsky und Wiener Volksweisen. Zwischendrin fehlte nicht die Hommage an Charlie Chaplin. Für eine CD mit Werken des Komikers, Komponisten und Cellisten hatte Thomas Beckmann einst den Deutschen Schallplattenpreis erhalten. So hinterließ der Meistercellist einen bleibenden Eindruck in der Christuskirche, auch wenn der Auftritt umständehalber kurz blieb. Genauso positiv wird die Spende in Erinnerung bleiben, die durch das Benefizkonzert eingenommen wurde. Die Caritas will das Geld für Hilfen zur Selbsthilfe sowie für die Überbrückung von besonderen Notlagen verwenden. Die Herberge zur Heimat setzt die Spende für das vergünstigte Mittagsmenü ein, das in der diakonischen Fachrichtung ausgegeben wird.