STADTHAGEN (gr). Nachdem der Bürgermeister den Saal betritt, wird es still unter den anwesenden Schülern. Alle warten gespannt auf die offizielle Begrüßung durch den Vertreter der Stadt. Oliver Theiß richtet zunächst einige Worte auf Spanisch an die Schülerinnen und Schüler vom Ratsgymnasium und aus Tudela, Spanien. Kurz daruf geht es auf Deutsch weiter, die betreuende Lehrerin Janine Plünnecke übersetzt die Worte des Bürgermeisters nach ein paar Sätzen ins Spanische, damit jeder der 14-Jährigen im Raum die freudige Begrüßung verstehen kann. Dabei kam der Bürgermeister auf die Gründungszeit der beiden Städte zu sprechen und betont, dass Stadthagen etwas jünger sei und hofft, dass die spanischen Austauschschüler dennoch einen guten Aufenthalt in Deutschland haben werden. Gleichzeitig lobt er auch das Ratsgymnasium für sein Engagement und die Mühe, die es sich gibt, um den Ausflug nach Deutschland so angenehm wie nur möglich zu machen. Dazu zählt, neben der Teilnahme am deutschen Unterricht, auch die Organisation von Ausflügen nach Hannover, Hamburg und in die Autostadt nach Wolfsburg.
Dieser Austausch findet jetzt zum zweiten Mal statt und bietet den Schülern einen wichtigen persönlichen Schritt an, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Bürgermeister Oliver Theiß ist außerdem der Meinung, dass die Schüler nicht bloß "Urlaub" machen, sondern auch eine wichtige Rolle im Völkerverständnis bekommen, weil sie eine andere Kultur und Lebensmentalität kennenlernen und damit die Rolle eines Botschafters einnnehmen. Zum Abschluss seiner kurzen Rede überreicht er jedem spanischem Schüler im Saal ein kleines Geschenk: eine Postkarte von Stadthagen sowie eine Briefmarke und einen Stift, damit sie einen Gruß an ihre Familien daheim schicken können. Auch den spanischen Betreuern überreicht er ein Gastgeschenk, da es für die Lehrerinnen ja auch eine Zusatzbelastung darstellt, mit einer Gruppe von Schülern ins Ausland zu reisen. Die Besonderheit bei diesem Austausch liegt darin, dass nicht jeder deutsche Teilnehmer einen Austauschpartner bei sich wohnen hat. Auf deutscher Seite nehmen nämlich 15 Schüler am Programm teil, auf spanischer nur elf. Das hat zur Folge, das vier keinen Partner haben, aber trotzdem mit nach Spanien reisen können. Dort kommen sie wie alle anderen Mitschüler in Gastfamilien unter, die Gastkinder entsprechen dann vielleicht nicht ganz ihrem Alter. Das sollte der Veranstaltung aber kein Hindernis sein, denn durch ein Gemisch aus Deutsch, Spanisch und Englisch ist die Verständigung das geringste Problem. Foto: gr