LANDKREIS (em). Die ersten gemeldeten Fälle erreichten die Kundenberater der Stadtwerke aus Nienstädt und Stadthagen: Telefonisch versuchten es dubiose Werber in Nienstädt bei einer Kundin der Stadtwerke. Ganz konkret wurde hier behauptet, im Zuge des Wechsels des Gasversorgers von den Samtgemeindewerken Nienstädt hin zu den Stadtwerken Schaumburg-Lippe sei es zu Beschwerden gekommen und man wolle einen Termin zuhause vereinbaren. "Das ist völliger Unsinn", sagt Daniel Strathmann, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken. "Ganz im Gegenteil sind wir überrascht, wie reibungslos der Wechsel vonstatten ging und freuen uns über zufriedene und zum Glück gut informierte Kunden."
Im zweiten Fall erschienen in Stadthagen gleich zwei "Energieberater" persönlich bei dem Kunden und behaupteten, die Stadtwerke als Grundversorger würden zum 1. April die Preise erhöhen. "Ein schlechter Aprilscherz", so Strathmann weiter. "Wir haben die Gaspreise gerade erst gesenkt, die Strompreise sind stabil. Hier wird dreist gelogen." Bedauerlicherweise mit Erfolg. Der Kunde ließ sich im Laufe des Gesprächs überrumpeln und unterschrieb einen neuen Stromvertrag bei RWE. Im Nachhinein hat sich der Kunde doch noch an seine Kundenberaterin Anja Engelhardt aus dem Kundencenter der Stadtwerke in Stadthagen gewandt. "Der Kunde wird den Vertrag mit RWE schriftlich widerrufen. Dabei helfen und unterstützen wir ihn", erklärt Anja Engelhardt. Die Stadtwerke bitten aktuell aber generell jeden Schaumburger um erhöhte Vorsicht und ein gesundes Misstrauen gegenüber fremden Strom- und Gasanbietern, egal ob am Telefon oder direkt vor der Haustür. "Wir betreiben grundsätzlich keine Haustürgeschäfte. Im Zweifel können sich die Kunden sofort telefonisch bei uns melden", bietet Strathmann an. Unter der Rufnummer 05722/2807555 sind die Mitarbeiter in den Kundencentern erreichbar und helfen. Auch Verbraucherschützer raten seit Jahren grundsätzlich davon ab, Strom- oder Gasverträge an der Haustür abzuschließen, doch die Zahl der Haustürgeschäfte in der Energiebranche steigt. Dabei sind es nicht immer neue oder unbekannte Energieanbieter, die an der Haustür schnelle Geschäfte machen wollen, auch große, bekannte Namen wie im Stadthäger Fall RWE versuchen mit dieser fragwürden Geschäftsmethode Verträge abzuschließen.