Dieser widmete sich unter anderem der Frage, wie sich der EM-Erfolg der deutschen Handball-Nationalmannschaft "versilbern” lasse. Zum einen sah er die Aufgabe bei den Medien, diese müssten auch andere Sportarten als den Fußball stärker wahrnehmen – die deutschen Partien bei der Handball-EM hätten teils ähnlich hohe Einschaltquoten gehabt. Aber auch die Handballer selbst nahm er in die Pflicht. "Sie müssen es schaffen, weiter um Titel zu spielen”, sagte Schwenker. Was er durchaus für möglich hält: "Die Jungs sind erst am Anfang ihrer Karriere”– anders als zum Beispiel die deutschen Weltmeister von 2007. Zudem müssten der Deutsche Handballbund (DHB), die Landesverbände und die Liga ihren Teil dazu beitragen: Strukturen schaffen, Vermarktung, Außendarstellung und Nachwuchsarbeit verbessern, "Hauptamt stärken” und generell "mehr Professionalität in den Handballsport bringen”. Auch ein Zusammenschluss von Ligaverband und DHB sei denkbar. Mit der Nationalmannschaft als Zugpferd müsse man "gemeinsam die Dinge anpacken”. Die Insolvenz der Hamburger Handballer schnitt Schwenker ebenfalls kurz an. "Hätte der HSV letzte Saison keine Lizenz bekommen, wäre Minden noch in der Bundesliga”, konstatierte er – die GWD stieg als Viertletzter ab. Der Fehler liege aber nicht bei der Linzensierungskommission: Diese sei vom HSV getäuscht worden. In diesem Sinne sei es richtig gewesen, dem Verein nun die Lizenz zu entziehen. Angesichts der hohen Belastung der Handballer – wie bei den vielen Verletzungen im Vorfeld und während der EM zu sehen – müsse über verschiedene Möglichkeiten zur Reduzierung nachgedacht werden. Das Senken der Liga-Teilnehmer komme dafür aber nicht infrage. Viel eher sei eine Aufstockung der Kader auf bis zu 16 Spieler möglich. Dies sei unter Trainern und Managern nach der EM kontrovers diskutiert worden und stehe nun auf der Agenda für die Mitgliederversammlung im Vorfeld der kommenden Saison. Weitere kurzweilige Ansprachen hielten Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach ("In Schaumburg wurde das Handballspielen zugunsten der GWD eingestellt"), die Gastgeber Jürgen und Dennis Rostek sowie der Rennfahrer René Rast, ein gebürtiger Mindener. Selbstverständlich kam auch GWD-Präsident Horst "Hotti” Bredemeier zu Wort – er führte durch die Veranstaltung und kam auch auf das "Zitterspiel” gegen den TuS Ferndorf vom vergangenen Wochenende (26:25) zu sprechen. Dies sei eines der wenigen Auswärtsspiele seiner Mannschaft gewesen, bei dem er nicht vor Ort gewesen sei: "Das war nicht auszuhalten, ich fahre nächstes Mal wieder mit.” Eine Neuigkeit bleibt zu erwähnen: Der Sportartikelhersteller Hummel bleibt in den kommenden drei Jahren Sponsor der GWD – wie bereits seit 1964. "Wir drücken ganz fest die Daumen für das Projekt Wiederaufstieg, damit Minden bald wieder dort steht, wo es hingehört, nämlich in der ersten Liga", sagte Hummel-Geschäftsführer Jens Binek. Damit fasste er den Wunsch nahezu aller Gäste des Pool-Empfangs in Worte. Auch diese waren sich einig: Die GWD gehört in die erste Liga – nicht nur, was die Sponsoren angeht. Foto: tr
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