HÜLSEDE (jl). Das hatte Marion Passuth nicht erwartet: Vor gut 60 Anwesenden eröffnete die Hülseder Bürgermeisterin den ersten Bürgerempfang der Gemeinde im Dorfgemeinschaftshaus. Ihre Idee für diese Premiere traf damit genau den Nerv der Bürger. Und die staunten ihrerseits über das, was Passuth gleich zu Beginn an Neuigkeiten im Gepäck hatte: "Der Radweg von Hülsede nach Pohle ist auf dem Weg", verkündete die SPD-Politikerin erfreut. Der Grundstein für die Durchführung seitens des Landkreises sei zumindest gelegt worden. Wann allerdings die ersten Räder über die lang ersehnte Spur rollen, konnte sie noch nicht abschätzen. Die Fertigstellung der DSL-Leitungen für eine verbesserte Internetanbindung datierte sie auf das Jahr 2017. Neben Ratsmitgliedern und Vereinsvertretern kamen aber auch zahlreiche Menschen aus dem Ort – ganz zur Freude der Bürgermeisterin. Denn die wünschte sich, dass ihr die Bürger Anregungen oder Kritik mit auf den Weg geben. Passuth: "Wenn wir nicht wissen, wo der Schuh drückt, können wir auch nichts ändern." Wer seinen Unmut nicht persönlich kundtun wollte, konnte sich per Stift und Zettel an eine Box wenden. Statt großer Reden standen Gespräche im Vordergrund. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla betonte, wie wichtig es gerade im ländlichen Raum sei, als Ort attraktiv zu sein und zu leben. Dies gelinge nur, wenn die lokale Politik mit den Einwohnern rede und deren Interessen tatsächlich vertrete. Ein guter Beitrag sei da der Bürgerempfang, bei dem man sich zum lockeren Austausch treffe.
Vereinsvorstände nutzten die Gelegenheit des Zusammenkommens und wiesen auf bevorstehende Ereignisse hin. Volker Fischer kündigte die dreitägige 90-Jahr-Feier des Musikvereins Hülsede an. Neben verschiedenen Ensembles, darunter das Bundespolizei-Orchester Hannover, sollen auch ein Sternenmarsch, Empfang der Vereine und Kommers das erste Maiwochenende am Wasserschloss rahmen. Am Sonnabend, dem 23. Juli, feiert die Gesangsgruppe Hülsede ihr 15-jähriges Bestehen und am 17. September steigt das siebte Drachenfest. Auf die gelungene Premiere war Passuth sichtlich stolz. Fortan soll es jedes Jahr einen Bürgerempfang geben – natürlich nicht zu Lasten der ohnehin schon klammen Gemeindekasse. Die Knabbereien und Getränke finanzierten die Fraktionen aus ihren Budgets, wie die Bürgermeisterin betonte. Foto: jl