BÜCKEBURG (ha). "Für die Erstellung dieser Ortschronik habe ich 40 Jahre meines Lebens gebraucht und habe viele Paare Schuhe abgelaufen auf der Suche nach Informationen." Ernst Spannuth hat wahrlich ein Lebensprojekt verwirklicht. Nach jahrzehntelanger Arbeit konnte er am vergangenen Freitag endlich sein Werk der Öffentlichkeit vorstellen: eine Ortschronik über Rusbend, die sich mit den 433 Jahren Geschichte seit der Gründung der Ortschaft beschäftigt. Dafür hat Ernst Spannuth über 40 Jahre lang Informationen, Geschichten und Bilder gesammelt, Zeitzeugen befragt und alles aufgeschrieben und chronologisch zusammengefasst. Herausgekommen ist ein über 400 Seiten starkes Werk über sein Heimatdorf, illustriert mit zahlreichen alten Fotographien, Landkarten und interessanten Geschichten über die Rusbender Entwicklung.
Das Rusbender Dorfgemeinschaftshaus war gut gefüllt und Andreas Struckmann war sichtlich erfreut, soviele interessierte Gäste aus der Rusbender Gemeinde und Bückeburg zu sehen. In seiner Begrüßung dankte er vor allen Dingen Ernst Spannuth für seine unermüdliche Arbeit und Neugier, ohne die diese beeindruckende Ortschronik niemals zustande gekommen wäre. "Geschichte ist unsere Herkunft, von unseren Vorfahren geschrieben." Doch sein Dank galt auch den freundlichen Spendern, die diesen Projekt unterstützt haben: Die Stadt Bückeburg und Fürst Alexander zu Schaumburg Lippe, die Volksbank in Schaumburg, die Stadtwerke Schaumburg-Lippe, die Schaumburger Landschaft, Walter Krügermann, Karlfriedhelm Kerkhoff, Familie Alder, Friedrich Harting und Willi Kerkhoff. Darauf folgte der sichtlich stolze Ernst Spannuth, selber kein Historiker sondern gelernter Autoschlosser, der in einer interessanten Präsentation eine informative Zeitlinie durch die Rusbender Entwicklung aufzeichnete. Das 1550 noch kleine Siedlungsgebiet, dessen ursprünglicher Name Rusch-Bente war, wuchs innerhalb kurzer Zeit, doch wurde durch den 30-jährgen Krieg auch wieder stark dezimiert. Im Jahre 1738 wurde von Graf Albrecht Wolfgang die erste Ziegelei gegründet, die einzige in Schaumburg bis 1870. Viele alte Fotografien aus dieser Zeit machten die Geschichten noch anschaulicher für das Publikum, und Ernst Spannuth konnte den einen oder anderen Vorfahren der Anwesenden auf den Bildern identifizieren. 1890 wurden die ersten Vereine wie der Kriegerverein und der Radfahrerverein 1900 gegründet. Ab 1902 gab es den Gasthof zur Friedenseiche, der später zum Goldenen Löwen wurde. Auch der Bau des Mittellandkanals 1912 war ein entscheidender Punkt in der Rusbender Geschichte, zumal dabei auch viele Funde auf der Zeit vor Christus gefunden wurden, was bewies das dieses Gebiet schon viel früher besiedelt wurde. Es folgten viele weitere interessante Geschichten über die zahlreichen Rusbender Vereine wie Feuerwehr und Sportvereine, die Nachkriegszeit und die anhaltende Entwicklung bis zum heutigem Rusbend wie es alle kennen. Ernst Spannuth hätte noch Stunden erzählen können, doch er wolte ja auch nicht zuviel vorweg nehmen. Sein Dank galt nochmal seiner Familie, Wolfgang Schröder und Karsten Thiele, bevor mit einem kleinem Sektempfang und einer Aufführung der Trachtengruppe der Abend gemeinsam feierlich beendet wurde. Jeder, der mehr über die Geschichte Rusbends erfahren will, kann ein Exempar der mit einer Auflage von 100 Exemplaren vorrätigen Ortschronik für 28 Euro bei folgenden Geschäftsstellen erwerben: Volksbank Warber, Poststelle Jittler in Warber, dem Heimatmuseum Bückeburg, bei Christine Alder sowie bei Ernst Spannuth in Rusbend. Foto: ha