STADTHAGEN (gr). Auf der Wallanlage wurden am vergangenen Freitag zwei Nisthilfen für den Waldkauz installiert. Da im letzten Jahr die alte Trauerweide an der Wallanlage aus verkehrsicherungstechnischen Gründen entfernt werden musste, ist ein Brutplatz für den Waldkauz im Schlossgarten verloren gegangen. Dieser soll nun durch den NABU-Ortsverband und die Stadt Stadthagen durch Nisthilfen ersetzt werden. In der Nähe des alten Standorts der Trauerweide werden auf zirka sechs bis zehn Meter die Brutkästen an zwei unterschiedlichen Bäumen angebracht. Die Öffnung wurde nach Süd-Osten ausgerichtet, da der Wind und Regen meist aus der Süd-West kommt und damit gegen die Außenwand aus Holz und Beton prallt. Am ersten Baum nahe des Kreisels ist außerdem ein Marderschutz angebracht, der dafür sorgt, das Marder den Eingang nicht erreichen können. Markus Altgaßen machte sich mit seiner Kletterausrüstung an die Arbeit und entfernte zunächst einige Äste und Efeu, um den Brutkasten anbringen zu können. Mit zwei Aluminiumnägeln wurde der Kasten am Baum befestigt. Etwa 500 Meter weiter wurde der zweite Brutkasten auf die gleiche Weise angebracht.
Das Waldkauzpaar aus dem Schlossgarten kann dann zwischen den zwei neuen "Wohnungen" wählen; ist eine als Nistplatz vom Weibchen ausgesucht und hergerichtet worden, soll die andere Wohnmöglichkeit weiter entfernt neu angebracht werden. "Das hat den Grund, dass Waldkäuze keinen weiteren ihrer Art in ihrem Revier dulden", sagt Klaus Geweke, Vorstandsmitglied der NABU Stadthagen. Selbst die Nachkommen der Waldkäuze verlassen das elterliche Revier schon nach drei Monaten. Diese wandern aber nicht weit ab, sondern nisten häufig in 50 Kilometern Umkreis. Der Naturschutzbund bittet Abendspaziergänger und Anwohner sich bei ihnen unter 05721/995185 zu melden, sollten sie den Waldkauz in den Abendstunden beobachten. Sie wollen nämlich die Verhaltensweise der nachtaktiven Eule betrachten und sind daher auf die Mithilfe von privaten Beobachtern angewiesen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass man Waldkauz-Jungtiere, die sich auf dem Boden befinden, nicht aufzuheben, da dies zum Fliegenlernen dazugehört. Noch flugunfähig werden die Jungtiere nach draußen gelockt, um dann auf den Boden zu fallen. Danach suchen sie sich meist ein sicheres Versteck im Gestrüpp. Foto: gr