1. Haus des Maßregelvollzugs für Flüchtlinge zur Verfügung

    Dezentrale Unterbringung ist weiterhin Rehburg-Loccums Ziel

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    BAD REHBURG (jan). Ein Gebäude des Maßregelvollzugszentrums Bad Rehburg soll noch im Februar zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Für die Stadt Rehburg-Loccum sei dieses eine gute Alternative zur Unterbringung beispielsweise in einer Turnhalle, sagt Bürgermeister Martin Franke.

    Direkt an der Friedrich-Stolberg-Allee in Bad Rehburg steht das zweistöckige Haus mit ausgebautem Dachgeschoss. Wenige Meter die Straße hinab sind auf der einen Seite das Maßregelvollzugszentrum (MRVZ), auf der anderen die "Romantik Bad Rehburg". Das Haus ist vom MRVZ über einen langen Zeitraum für Wohngruppen von Patienten genutzt worden, ist aber mittlerweile eines von vielen Gebäuden, die das Land Niedersachsen in Bad Rehburg einst gekauft hat, seit 2003 aber nicht mehr nutzt. Seinerzeit wurden viele Bereiche des Klinikbetriebes nach Wunstorf verlagert. Was Franke bewog, beim Sozialministerium nachzufragen, ob dieses Gebäude genutzt werden könne, um Flüchtlingen Wohnraum geben zu können, umreißt er mit den erheblichen Zuweisungen, die momentan bewältigt werden müssten. "Pro Woche bekommen wir rund zehn Flüchtlinge dazu", sagt er. Für sie solle weiterhin dezentraler Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Bislang sei das gut gelungen, weitere Wohnungen habe die Stadt in Aussicht. Allerdings, räumt er ein, müssten angebotene Wohnungen teilweise erst frei oder auch noch renoviert werden. Dort, wo die Zuweisungen kollidierten mit den bezugsfertigen Wohnungen, sollten die geflüchteten Menschen zunächst in das Haus in Bad Rehburg kommen. Optimal sei es dort nicht, sagt er und führt den "WG-Charakter" des Hauses beispielsweise mit Gemeinschaftsküche an. Allemal besser als die Menschen in Zelten unterzubringen oder auch eine der städtischen Turnhallen zu belegen, sei es aber allemal. Wie viele Menschen in das Haus kommen könnten, kann er noch nicht genau sagen –"möglichst nicht zu viele" ist sein Ziel. Dem Sozialministerium hat Franke gut zureden müssen, um die Zusage zur Nutzung zu bekommen. Dem Argument, dass schließlich das Land den Kommunen die Flüchtlinge zuweise, habe das Ministerium sich letztlich aber nicht verschließen können, sagt der Bürgermeister. Mit dem Leiter des MRVZ, Dr. Axel Weber, stehe er in engem Kontakt und das nicht nur, weil die Klinik letzte Gegenstände aus dem Haus räumen müsse. Sobald die drängenden Fragen wegen des Wohnraums geklärt seien, würden weitere Überlegungen der Kooperation angestellt. Vorstellbar sei etwa, dass Patienten in der Arbeitstherapie eine Schaukel für Flüchtlingskinder bauen könnten. Wohnraum sucht die Stadt Rehburg-Loccum auch weiterhin. Angeboten werden können Wohnungen und Häuser in der Stadtverwaltung bei Julia Meyer unter (0 50 37) 97 01-32.Foto: jan

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