Kreis Lippe/Detmold (rto). Pflege benötigt großen Personalbedarf, gleichzeitig aber auch ein gut ausgebildtetes Personal. Vor der Entscheidung über das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe im Bundestag informierte sich der Bundestagsabgeordnete Cajus Caesar in der lippischen Kinderklink, wie ein einfacherer Einstieg in das Berufsfeld der Pflegekräfte mit den hohen Verantwortung des Personals in Einklang gebracht werden kann. Prof. Dr. Thomas Brune, Chefarzt der Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum in Detmold, sieht große Unterschiede in den einzelnen Fachbereichen und nutzte den Besuch des Politikers, um seine Bedenken zu verdeutlichen. Nach seiner Einschätzung haben zum Beispiel Kinder- und Intensivkrankenschwestern eine wesentlich höhere Verantwortung und in der Vergangenheit auch eine komplexere Ausbildung erhalten. Nun befürchte er zusammen mit einigen Kollegen, dass durch die Gesetzesänderung die Qualität der Ausbildung schlechter werden könne. Deshalb solle bei der Novellierung des Gesetztes darauf geachtet werden, dass z. B. nach der gemeinsamen Ausbildungszeit von zwei Jahren, eine Spezialisierung stattfinden muss. "Wir haben ein steigende Zahl von Geburten, aber auch eine steigende Zahl von erkrankten Neugeborenen. Das Aufgabenfeld der medizinischen Betreuer in diesem Bereich ist komplexer geworden als noch vor Jahren. Darum benötigen wir auch hochspezialisierte Fachkräfte", beschreibt der Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde die Situation und seine Befürchtungen. Dr. Helmut Middecke, ärztlicher Leiter des Klinikums, steht der grundsätzlichen Änderung des Gesetzes positiv gegenüber, weist aber zugleich auf die bereits bestehende Schule mit dem Kreis Herford hin, in der schon jetzt Pflegekräfte spezialisiert werden.
MdB Cajus Cäsar nahm die Anregungen der Fachleute auf und versprach sie dem zuständigen Minister Gröhe mitzuteilen. "Jetzt ist noch Zeit die Vorschläge der Ärzteschaft mit einfließen zu lassen", sagte er und bestätigte den Kliniken in Lippe, dass sie auf Grund ihrer Spezialisierungen hervorragend aufgestellt seien.