Leopoldshöhe-Bexterhagen (kd). Drei Abteilungen des TuS Bexterhagen beklagen den Wegfall der Sporthalle in Wülfer. Ihre bisherige Trainingsstätte ist jetzt mit Flüchtlingen belegt. Dennoch fand sich eine Lösung für die Aktiven.
"Das Jahr 2015 hätte so schön enden können, wenn da Anfang November nicht der Anruf der Stadt Bad Salzuflen kam", sagte Jürgen Holz, Vorsitzender des Turn- und Sportvereins Bexterhagen vor 68 Anwesenden bei der Jahresversammlung im Vereinsheim. Die Halle werde bis auf weiteres als Übergangslager für Flüchtlinge gebraucht, hieß es. Innerhalb von 24 Stunden musste geräumt werden. Mit sehr hohem Aufwand ist dies gelungen. Für die Sportler bedeutete dies, dass plötzlich 25 Übungsstunden weggefallen waren. Gleichwohl konnte der Sportbetrieb fortgesetzt werden. Nachbarvereine haben den Tischtennisspielern kurzfristig geholfen, bis sie Trainingszeiten in anderen Hallen bekamen. Die Turnfrauen sind im Lohfeld und im Sportpark untergekommen. Die Jazztanz-Kinder üben jetzt im Sporthaus. "Auf Dauer ist dies aber keine Lösung", sagte Holz. Er hat daher dem Bad Salzufler Bürgermeister Roland Thomas erklärt, wie wichtig die Halle in Wülfer sei. Vor allem für die Mitglieder aus Bad Salzuflen sei sie der richtige ideale Anlaufpunkt. Zum Beispiel tragen die Tischtennisspieler hier Punktspiele aus. Der Bürgermeister habe Verständnis gezeigt, so berichtete Holz. Thomas habe aber auch um Verständnis gebeten, da die Stadt nicht der Entscheidungsträger in der Flüchtlingspolitik sei. In sportlicher Hinsicht hat der TuS einiges vorzuweisen. Abteilungsleiter Helmut Stock berichtete, dass die Leichtathleten im vergangenen Jahr 135 Meistertitel auf Kreisebene, 16 erste Plätze innerhalb von OWL und zehn Mal den Titel Westfalenmeister errungen haben. Schließlich kamen noch drei Deutsche Meister hinzu. Innerhalb von zwei Jahren gelang es die Mitgliederzahl der Abteilung von 160 auf 300 zu steigern. Die Turnabteilung hat trotz des Wegfalls der Halle eine konstante Mitgliederzahl behalten. "Wir setzen alles daran, dass es so bleibt", meinte Renate Löhr. Auch bei den Tischtennisspielern ist niemand abgesprungen. Im vorigen Jahr konnten die insgesamt zwölf Mannschaften zwei Meisterschaften und fünf Aufstiege feiern. Beim traditionellen "Lauf um Bexterhagen" herrschte im vorigen Jahr ausgesprochen schlechtes Wetter. Dies war jedoch nicht der Grund, warum der Volkslauf nach 27 Jahren jetzt eingestellt wird. Bei zuletzt noch 150 Läuferinnen und Läufern ist der Aufwand, der betrieben werden muss, im Vergleich zu der Anzahl der Teilnehmer sehr hoch und auf Dauer nicht tragbar", erklärte der Vereinsvorsitzende Holz. "Für die Organisation fehlt der Nachwuchs." Unter den 649 TuS-Mitgliedern sind viele mit langer Vereinszugehörigkeit. 21 von ihnen wurden als Jubilare geehrt. Seit 70 Jahren gehört Werner Rüter dem Verein an. Er war 1945 Mitbegründer der Fußballabteilung, war 24 Jahre lang Kassierer, danach Platzkassierer und ist seit 1997 Ehrenmitglied. Vor 60 Jahren traten Gustav Hollensteiner und Roland Heil dem TuS bei. Auf ein halbes Jahrhundert bringen es Gerhard Guckel, Hans-Peter Schmalenberger und Willi Stocksieker. Für vierzigjährige Treue wurden Reinhard Löhr, Karl-Heinz Skaszik, Christa Pahlke und Wolfgang Stockmann geehrt. Seit 25 Jahren Mitglied sind Thomas Müller, Kathrin Albrink, Florian Albrink, Felix Schmalenberger, Karsten Pankoke, Henner Wiebusch, Rebecca Saskia, Timo Winter, Winter, Angela Winter und Annette Wortmann.