RINTELN (km). Am Mittwoch, dem 10. Februar, wird im "Erzählcafé" des Heimatbundes ein besonderer Gast erwartet: Die Rintelner Krimi-Schriftstellerin Bettina Szrama, die ihren neuen Historien-Roman "Der wilde Peter von Hameln" vorstellen wird. Der "wilde Peter" ist längst nicht so bekannt wie er Rattenfänger. Aber die Geschichte hat schon viele Zeitgenossen fasziniert - und sie ist nachgewiesenermaßen real.
Der "wilde Peter" wurde am 17. Juli 1724 als 13-Jähriger auf einer Wiese bei Hameln aufgefunden. Der Junge wurde von Bewohnern als schwarz-behaartes Geschöpf mit bräunlicher Haut beschrieben. Nach seiner Entdeckung wurde er in die Stadt gebracht, wo er großes öffentliches Interesse erregte - zumal er aussah wie wildes Tier. Der "Wolfsmensch" konnte nicht sprechen und ernährte sich von Vögeln und rohem Gemüse. Nach einigen Jahren wurde der wilde Peter nach England gebracht, wo der bekannte schottische Arzt und Mathematiker John Arbuthnot sich vergeblich um seine Erziehung bemühte. Er erlernte nie das Sprechen, lachte nie und zeigte absolute sexuelle und finanzielle Gleichgültigkeit. Er konnte zwar diverse Aufgaben bewältigen und zeigte Interesse an Musik, lernte aber niemals das Sprechen. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er bei einer Familie auf dem Lande. Im Alter von 60 Jahren wurde er in London König Georg III. vorgestellt. Vier Jahre später starb der "wilde Peter" von Hameln in Hertfordshire, einer Grafschaft nördlich von London. Die Experten sind heutzutage sicher, dass der Bedauernswerte unter einem Gen-Defekt litt. Mord, Ränkespiele, Intrigen und Rache im Namen des Herrn, dieses und vieles mehr hat die Bettina Szrama in den letzten Jahren literarische aufgearbeitet. Historische Kriminalromane wie zum Beispiel "Der Henker von Lemgo" oder "Das Mirakel von Köln" vermitteln ein lebendiges Bild der Hexenprozesse in der frühen Neuzeit. Alle die sich für spannender Historie interessieren, sind zu der Veranstaltung am zehnten Februar eingeladen. Beginn ist um 15 Uhr im Gemeinschaftsraum des Museums Eulenburg.