1. Heiter-Satirisches aus gleich drei
Jahrhunderten Literaturgeschichte

    Frank Suchland eröffnet das Jahresprogramm im Wilhelm Busch Geburtshaus

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    WIEDENSAHL (pp). Mit heiter-satirischen Gedichten, witzigen Zweizeilern und humorvollen Geschichten rund um Wein, Weib und... nein, Tiere, hat Frank Suchland das Programm des Jahres 2016 im Wilhelm Busch Geburtshaus eröffnet. Begleitet wurde er von Stefan Winkelhake, der mit witzig-frechen, virtuos zur Situation passenden Klängen immer wieder auch den Rezitator zum Schmunzeln brachte.

    "Die schärfsten Kritiker der Elche, waren früher selber welche." Diesen bekannten Zweizeiler, der aus der ‚Neuen Frankfurter Schule’ stammt, hatte Suchland als Überschrift für sein lockeres Programm gewählt. Er würdigte damit nicht nur den Wilhelm-Busch-Preisträger Hans Traxler, der derzeit im Geburtshaus ausstellt, sondern nahm sein Publikum auch mit auf eine abwechslungsreiche Reise durch 300 Jahre Literaturgeschichte mit Stücken von Lessing, Gerhardt, Erhard, Twain von Bodenstadt... - und natürlich Wilhelm Busch. "Große Dichter waren oft ‚Bacchanten’, leitete Suchland einen Block mit Fundstücken über den Alkohol und seine Folgen ein, in dem Göthe, Kästner, Ringelnatz oder Erhardt "zu Wort" kamen. Ein Bespiel von Letztgenanntem gefällig? "Die Gans erwacht im grauen Forst, erstaunt in einem Adlerhorst. Sie blickt sich um und denkt betroffen, mein lieber Schwan, war ich besoffen". "Kurze Gedichte sind die Schönsten", kommentiert Suchland und schließt ein Nonsensgedicht von Christian Morgenstern an: "Das Reh springt hoch, das Reh springt weit. Warum auch nicht, es hat ja Zeit." Aber auch weniger große rhetorische Talente schaffen es bei Suchland ins Programm. "Wir müssen die Kinder mehr Deutsch lernen." Oder: "Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.", zitiert er Edmund Stoiber, den "Prototypen des Sprachbehinderten". Zum Ende des Abends rückten dann die Tiere ins Rampenlicht. Eine polyglotte und eine Kami-Katze, "Horst der Keiler", Würmer, Mäuse... sogar das Abendgebet des Nashorns konnte der Rezitator verraten: "Lieber Gott, du bist der Boss. Amen, dein Rhinozeros". Foto: pp

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