Bad Salzuflen (rto). Die Schale für die Eheringe steht noch auf dem Tisch als Bürgermeister Roland Thomas und der Vorsitzende des Stadtverbundes, Benjamin Kramer, am Samstag den neun Pakt für den Sport in Trauzimmer des alten Rathauses unterzeichnen. Ein Symbol für das neue Vertragswerk?
Schon einmal hat es einen solchen Pakt gegeben und schon einmal sind die Sportler enttäuscht und zur Kasse gebeten worden. Doch das soll jetzt der Vergangenheit angehören, genauso wie die Hallengebühr, über die in den letzten Jahren viel gestritten wurde und die so manchen Verein doch stark belastet hat. Der neue Bürgermeister und der Vorsitzende des Stadtsportbundes sehen die Neuauflage des Paktes jedenfalls als große Chance für eine erfolgreiche Zusammenarbeit an. Der Ort der Vertragsunterzeichnung im Alten Rathaus hatte für den Bürgermeister einen hohen symbolischen Wert. Ein Trauzimmer in historischen Gemäuern deute auf einen "Bund fürs Leben" hin. Frei nach dem Motto "Prüfe wer sich ewig bindet" wies der Vorsitzende des Stadtsportbundes noch einmal auf anfängliche Vorbehalte in der Politik hin, bevor der Pakt in den Gremien letztlich einstimmig abgesegnet wurde. "Die Haushaltsicherung mit den Hallengebühren haben wir Gott sei Dank überstanden. Der neue Pakt ist nicht nur ein sehr gutes Ergebnis. Ich hoffe auch, dass wir diesen Pakt jetzt gemeinsam leben", sagte Benjamin Kramer. Die neue Vereinbahrung, die in bunt gedruckter und gebundener Form für alle Gäste auf den Tischen zum Mitnehmen lag, lehnt sich im Wesentlichen an den 2014 ausgelaufenen ersten Pakt von 2009 zwischen der Stadt und den Sportvereinen an. Er soll nun bis zum Jahr 2020 die Rechte und Pflichten der Stadt und des Stadtsportverbandes mit seinen angeschlossenen Vereinen regeln. Neben dem Wegfall der Hallenutzungsgebühr sind auch die Unterstützung von Gruppenleitern und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit und sowie die Weiterentwicklung anderer Angebote als gemeinsames Anliegen in verankert.Die Frage, ob und in welcher Form Sporthallen in Zukunft weiter als Notunterkünfte belegt werden müssen, blieb an diesem Tag unbeantwortet Dafür ist aber festgelegt, dass die jährliche Sportlerehrung und Auszeichnung von Ehrenamtlichen und Aktiven weiter beibehalten wird. Außerdem sind die Haushaltsmittel für weitere Sportförderungen festgesetzt worden. Benjamin Kramer stellte strahlend fest: "Wir sind damit auf einem sehr guten Weg in die Zukunft." Ein "Hintertürchen" für erneute Beitrags- beziehungsweise Gebührenforderungen ließen sich Verwaltung und Politik aber dennoch offen. Für den Fall, dass die Stadt erneut zur Haushaltssicherung gezwungen wäre, könnten die Vereine über den Finanzierungsvorbehalt zur Kasse gebeten werden.