HANNOVER (bb). Statt mit einer Initialzündung Tempo aufzunehmen hat Hannover 96 zum Auftakt der Rückrunde einen erneuten Niederschlag kassiert und muss sich nun wieder aufrappeln. Am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr geht es für die Hannoveraner beim Auswärtsspiel in Leverkusen weiter im Abstiegskampf. Die Pleite gegen Darmstadt dürfte die Clubverantwortlichen überzeugt haben, dass weitere Neuzugänge nötig sind. Rund 30 Minuten lang mag mancher 96-Fan geglaubt haben, dass der neue Trainer Thomas Schaaf geradezu magische Fähigkeiten besitze. Die Elf der "Roten" war in der Anfangsphase gegen Darmstadt kaum wiederzuerkennen, spielte couragiert, druckvoll und gekonnt nach vorn. Neuzugang Hugo Almeida vollstreckte trocken zur 1:0-Führung und alles schien angerichtet dazu, wichtige Punkte und viel Hoffnung für den Abstiegskampf zu sammeln. Hannover verpasste jedoch nachzulegen und nach dem Ausgleich durch Sandro Wagner kamen die Gäste aus Darmstadt zurück in die Begegnung. 96 hatte zwar weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, verlor nun jedoch Tempo und Durchschlagskraft. In den entscheidenden Momenten fehlte Hannover die Widerstandskraft in der Defensive. Durch die 1:2-Niederlage rutschte 96 auf den letzten Platz, Konkurrent Darmstadt baute seinen Vorsprung auf nun sieben Punkte aus.
Gegen den Tabellenfünften aus Leverkusen muss Schaaf nun auf Innenverteidiger Christian Schulz und Mittelfeld-Spieler Salif Sané wegen Gelbsperren verzichten. Höchstwahrscheinlich wird Schaaf die neue Formation mit Mittelfeldraute und zwei Stürmern beibehalten. Ceyhun Gülselam dürfte für Schulz in die Innenverteidigung rücken, Neuzugang Hotaru Yamaguchi Sané ersetzen. Offensiv-Spieler Uffe Bech steht nach ausgestandenen Rippenproblemen wieder als Alternative zur Verfügung. Neben Almeida hatte auch der zweite Neuzugang Adam Szalai einen ordentlichen Einstand. André Hoffmann, erstmals nach langer Pause wieder eingesetzt, spielte eine gute Rolle als Sechser.Die ordentliche Anfangsphase auszudehnen, lautet die Devise für die Hannoveraner. Dazu muss mehr Stabilität in der Defensive her. Ansonsten ist beim Tabellenfünften aus Leverkusen nichts zu holen. Ob der vorhandene Kader zur nötigen Aufholjagd in der Rückrunde aufbrechen kann, scheint seit dem vergangenen Wochenende noch zweifelhafter. 96 fahndet weiter nach Verstärkungen auch für die Defensive. Umso deutlicher treten nun die Versäumnisse in der Transferphase vor Saisonbeginn vor Augen. 96 verpasste es, ausreichend etablierte Kräfte zu verpflichten, setzte vor allem auf Talente. Im Wintertransferfenster, mitten im Abstiegssog, erweist es sich nun als sehr schwierig, dieses zu korrigieren. Die Transferphase endet Sonntag.Foto: bb