RINTELN (ste). Es waren bewegende Momente, als Flüchtlinge der Prince Rupert School aus Syrien, dem Irak und Libanon auf die Bühne des Brückentorsaals traten und dort das selbst einstudierte Stück "Albtraum" vorführten. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Besucher aus Rinteln und Umgebung wollten sehen, was die Flüchtlinge in ihrer ausdrucksvollen Körpersprache ohne Worte zu sagen hatten, aber auch viele Flüchtlinge kamen in den Saal, um live dabei zu sein. DRK Keisverbandsvorsitzender Bernd Koller und der Autor und Regisseur des Stückes, Rushdie al Fatlawi, begrüßten vorweg die Gäste im Saal. Koller stellte heraus: "Es gab und gibt immer mal wieder Probleme, aber das sind alles Kleinigkeiten!" Von der Flüchtlingsunterkunft mit fast 500 Menschen merke man in der Stadt so gut wie nichts: "Außer, wenn die Flüchtlinge die schöne Stadt erkunden oder einkaufen gehen!" Die Begrüßung von Rushdie al Fatlawi mit eindrucksvollen Beschreibungen von Schmerz, Trauer und Kummer um die eigene und die Zukunft der Kinder wurde übersetzt und machte betroffen. Besonders seine Aussage "Wir kamen zu einem liebevollen Volk, den Deutschen!" und sein Dank für die gute Aufnahme und die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes verdeutlichten, dass man mehr mit als über die Flüchtlinge reden muss. Im Theaterstück selbst, dass durch die Akteure extra von ursprünglich 25 Minuten auf 40 Minuten aufgeweitet wurde, stellten die Laienschauspieler dann sehr anschaulich ihre oft gefährlichen und immer mit Stolpersteinen versehene Flucht dar. Das Stück wurde nach Rinteln noch in Bad Nenndorf, Bad Eilsen und Bückeburg aufgeführt und die Einnahmen kommen der Kulturarbeit in der Flüchtlingsunterkunft zugute. Am Ende stand der komplette Saal, applaudierte und immer wieder riefen Flüchtlinge "Germany, Germany...!"
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