1. Die "Referenzwürmer"
sollen den Erfolg belegen

    Morgen wird den Holzwürmern der Kampf angesagt

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    LAUENAU (al). Einen abweisenden Eindruck macht die sonst eher einladende St. Lukas-Kirche in Lauenau. Absperrband verbietet das Betreten. Hier und da hängen sogar an der Außenwand Folien. Im Innern des Gotteshauses sieht es gar aus wie in einer Rumpelkammer. Doch die ganze Sache hat einen recht gefahrvollen Hintergrund: Mit einem speziellen Gas wird dem Holzwurm zuleibe gerückt: Der Gemeine Nagekäfer hat etliche Teile des Inventars befallen.

    Am Montag haben die vorbereitenden Arbeiten begonnen, damit ab dem morgige Donnerstag das hochgiftige Sulfuryldifluorid eingesetzt werden kann. Damit es den Menschen nicht schadet, leistet die Fachfirma Römer-Biotec aus Wilhelmshaven ganze Arbeit. Marcus Römer und seine drei Mitarbeiter sind erfahrene Schädlingsbekämpfer. Jährlich zehn bis 15 Kirchen und inzwischen zunehmend auch Wohnhäuser aus Holz befreit das Unternehmen fachkundig vom Befall. Am Montagmorgen informierte die Firma Behörden und Feuerwehr. Zur gleichen Zeit gaben etliche Privatpersonen und Vereine die ebenfalls befallenen Gegenstände ab: Auf Anraten von Pastor Dieter Meimbresse nutzen sie die Gelegenheit. Danach war der Zutritt verwehrt: Hermetisch wurden Wände, Fenster und Öffnungen abgeschottet. Im Gebäude werden während der etwa 48 Stunden dauernden Begasung Radiatoren für eine Mindesttemperatur von 20 Grad sorgen. Rund um die Kirche finden auch in der Nacht ständig Kontrollen statt, ob Gas irgendwo unkontrolliert entweichen sollte. Etwa 48 Stunden dauert die Einwirkzeit. Dann blasen große Lüfter den Stoff kontrolliert aus der Kirche, so dass es in der Umgebungsluft verwirbeln kann. Ob die Aktion zum Erfolg geführt hat, lässt sich mit den vorhandenen Tierchen nicht belegen: Diese bleiben in den Wurmlöchern stecken. Aber es werden hölzerne Referenzblöcke aufgestellt, in denen eigens gezüchtete Holzwürmer stecken. Ob diese verendet sind, kontrolliert die Firma selbst sowie die extern beauftragte Materialprüfanstalt im brandenburgischen Eberswalde. Voraussichtlich ab Mitte kommender Woche können Kirche und Pfarrhaus wieder betreten werden. Da die beiden Gebäude über das Heizungssystem unterirdisch miteinander verbunden sind, müssen Mitarbeiterinnen und Pastorenfamilie am morgigen Donnerstag ausziehen. Und natürlich gibt es auch keinen Gottesdienst: Dieser beginnt am Sonntag, 31. Januar, um 10 Uhr in Hülsede, diesmal geleitet von der Gruppe "Impulse". Foto: al

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