RINTELN (ste). Starke Abordnungen von Rettungsdienst, Polizei, THW, befreundeten Feuerwehren, Geldinstituten und Ehrengästen aus Politik, Verwaltung und Kreisfeuerwehr zeugten auf der Jahreshauptversammlung davon, dass Rintelns Schwerpunktwehr unter der Führung von Ortsbrandmeister Thomas Blaue zum einen ein guter Gastgeber ist, zum anderen die Gäste mit ihrer Anwesenheit und ihren Grußworten die Leistungen der Wehr würdigen wollten. Am deutlichsten machte das Dirk Hahne von der Kreisfeuerwehr, der der Wehr aus eigenen Feststellungen heraus "handwerklich und fachlich Arbeit auf höchstem Feuerwehrniveau" bescheinigte. Dank, Lob und Anerkennung auch von Bürgermeister Thomas Priemer, der sich beim Brand mit einem Toten in der Bäckerstraße ebenfalls persönlich davon überzeugte, dass sich "die Rintelner voll und ganz auf ihre Feuerwehr verlassen können!" Ortsbürgermeister Friedrich-Wilhelm Rauch regte an, mehr Asylsuchende zum Mitmachen in der Feuerwehr zu animieren und sie damit in das soziale Gefüge der Stadt einzubinden. Ein Signal auch dafür, wie schwer die Nachwuchsgewinnung ist. Das zeigten auch die Zahlen von Stadtbrandmeister Friedel Garbe. Von 52 Anwärtern für die Truppmannausbildung kommen 49 aus den Jugendwehren und es gibt nur drei Seiteneinsteiger. Er würdigte die Schwerpunktwehr, die die Hälfte aller 450 Rintelner Einsätze fahren musste. Dabei, so Garbe, habe sich der Einsatzleitdienst bewährt. Aus dem musste Thomas Blaue dann Manfred Bödeker auf dessen Wunsch entlassen. Die Einsatzsituation des letzten Jahres war vielfältig, so Blaue. Sechs Mal erkannten Brandmelder Entstehungsbrände und verhinderten so Schlimmeres. Die neue Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), bei der Rinteln im Verbund mit Todenmann im Norden und Möllenbeck im Süden der Stadt zusammen alarmiert wird, hat sich bewährt: "Die Kameraden arbeiten hochmotiviert und sehr professionell zusammen!" Schlimmster Brand im letzten Jahr war der Wohnungsbrand im Obergeschoss eines Hauses in der Bäckerstraße, bei dem ein Mann nur noch tot geborgen werden konnte und weitere Bewohner in letzter Sekunde evakuiert werden mussten. Ärgerlich für die Wehr: "Es gab 34 Alarme durch Brandmeldeanlagen aufgrund technischer Defekte!" Blaue hoffte, dass die Stadt hier ausreichend Rechnungen schreibe, was Thomas Priemer zusicherte. Personenrettungen aus Fahrstühlen, Garagen ("danach zeigte Zugführer Ludwig dem Eingeschlossenen, wie man eine Garage von innen öffnet!") und der leider gescheiterte Versuch, eine junge Frau mit suizidalen Absichten aus der Weser zu holen, forderten die 76 aktiven Kameradinnen und Kameraden. Eine hochexplosive Situation entstand, als ein unbekannter Täter Propangasflaschen aus einem Zelt des Weinfestes aufdrehte und so den Kirchplatz und die Kanalisation zum Pulverfass machte. 223 Mal rückte die Wehr zu Einsätzen aus. Anette Strüve berichtete von der Kinderfeuerwehr "Glühwürmer", Christian Wessel von der Jugendwehr und für das Blasorchester zog Angela Voges Jahresbilanz. Sie lud schon jetzt zum großen Konzert am 21. Mai in den Brückentorsaal ein. Wie gewohnt gab Werner Schaper dann die "Menüfolge" der Altersabteilung für das Jahr 2015 mit jeder Menge "Happenpappen" (Berlinerisch: "Alles, was essbar ist") bekannt und bedankte sich, dass Rintelns Streifendienstleiterin Daniela Kempa bei den alten Herren zu Gast war. Bei den Beförderungen war die Rintelner Wehr in diesem Jahr sparsam. Oberfeuerwehrmänner wurden Nico und Philip Blaue, Hauptfeuerwehrmann Julian Klinke und Erster Hauptfeuerwehrmann Christian Dreiling. Dafür gab Dirk Hahne bei den Ehrungen so richtig Gas, denn für 40 Jahre zeichnete er Manfred Bödeker und Rainer Kuhlmann aus und 50 Jahre in der Wehr sind Dieter Bettermann und Winfried Sundermann.Foto: ste
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"Das ist Feuerwehrarbeit auf höchstem Niveau!"
Offene Propangasflaschen machen Kirchplatz zum Pulverfass / Zugführer Ludwig zeigt, wie man Garagen von innen öffnet
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