1. Es warten 17 Spiele Abstiegskampf pur

    Heute Rückrundenstart für 96 / Hoffnungsträger Thomas Schaaf / Neues Sturmduo soll für die Tore sorgen

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    HANNOVER (bb). Am heutigen Sonnabend startet Hannover 96 gegen Darmstadt in die Rückrunde. Bei nur 14 Punkten wartet auf den Bundesliga-Vorletzten ein aufreibendes Halbjahr. Nach der bisher verkorksten Saison werden sich die 96er erheblich steigern müssen, um den Abstieg zu vermeiden. Club und Umfeld setzen dabei in hohem Maß auf das Können des neuen Trainers Thomas Schaaf.

    "Ihr müsst euch wehren", hallte es aus dem Mund von Schaaf über den Platz. Ständig feuerte der erfahrene Coach seine Mannen an, gab Anweisungen, forderte aggressive Angriffe auf den ballführenden Gegner. Mehrmals unterbrach er das Spiel, um einzelne Situationen genauer zu erklären. Zurück aus dem Trainingslager in der Türkei ackerten die 96-Profis auf der schneebedeckten Mehrkampf-Anlage neben dem Stadion beim internen Übungs-Match. Viel Tempo und Biss prägte die Einheit. Zweifellos hat Schaaf ein Stück weit Aufbruchsstimmung erzeugt und für neue Entschlossenheit gesorgt, sich gemeinsam gegen den drohenden Abstieg zu stemmen. Große Entschlossenheit wird nötig sein, denn 96 bricht zu einer äußerst kniffligen Mission auf. Mit der Verpflichtung von Hugo Almeida und Adam Szalai kann Schaaf nun zwei Stürmer aufbieten, die mit der Bundesliga vertraut sind und in der Vergangenheit große Torgefahr bewiesen haben. Szalai war zuletzt jedoch nur Ersatz, Almeida kickte in der russischen Liga, räumte in der Pressekonferenz zu seiner Vorstellung selbst ein, "bei 50 bis 60 Prozent" Fitness zu stehen. Schaaf ist es zuzutrauen, die beiden zu alter Stärke zu führen. Es ist jedoch nicht sicher, dass dies gelingt. Und viel Zeit bleibt nicht, die Stürmer müssen schnell funktionieren. Hinzu kommt, dass es in der 96-Offensive gar nicht unbedingt an der Effizienz mangelte. Die Chancenverwertung war sogar sehr ordentlich, die Mannschaft spielte sich schlicht zu wenige Möglichkeiten heraus. Und im offensiven Mittelfeld, aus dem verwertbare Zuspiele kommen müssen, erfolgten keine namhaften Verpflichtungen. Marius Wolf, Zugang von 1860 München, ist als Talent einzuordnen. Der Außenbahnspieler hat großes Potential. Möglicherweise kann er dieses im Nichtabstiegskampf einbringen, erwarten kann man das nicht. Gleiches gilt für den jungen Iver Fossum aus Norwegen. Hiroshi Kiyotake wird nach seiner Verletzung erst im Februar zu einer ernsthaften Option werden. Auf seine Qualitäten als Vorlagengeber ist 96 dringend angewiesen. Der junge Uffe Bech machte gegen Ende der Hinrunde auf sich aufmerksam, fehlt derzeit jedoch ebenfalls angeschlagen. Hotaru Yamaguchi ist ein Mann für das defensive Mittelfeld, machte dort bisher einen ordentlichen Eindruck. Präsident Martin Kind erklärte kürzlich, bis zur Auftaktpartie keine weiteren Neuzugänge zu verpflichten. Eventuell werde der Verein anschließend noch einmal bis zum Ende der Transferperiode aktiv. Es hängt nun vor allem vom Geschick Thomas Schaafs und seines Trainerteams ab, das Zusammenspiel des vorhandenen Kaders in der Kürze der Zeit auf ein höheres Niveau zu heben. Bis zu den ersten Partien wird sich Schaafs Konzept kaum vollständig eingeschliffen haben. Wichtig wird es jedoch sein, dass Fortschritte zu erkennen sind, um die Aufbruchsstimmung zu erhalten. Außerdem müssen rasch Punkte her. Nach den Trainings-Eindrücken wird Schaaf seine beiden neuen Stürmer gemeinsam auflaufen lassen. Manuel Schmiedebach erprobte der Coach dazu in neuer Rolle in der offensiven Mittelfeldzentrale. Foto: bb

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