VOLKSEN (ste). Sie sind seit 119 Jahren eine lustige und immer noch sangesfreudige Truppe, sie haben mittlerweile Verstärkung durch zwei Frauen bekommen, was der Attraktivität des Männergesangvereins auch gut tat, und sie wollen künftig durch mehr moderne Lieder und die Unterstützung durch Technik ihren Gesang aufpeppen! Dennoch: "Wir brauchen neue Mitglieder", so MGV-Vorsitzender Bernhard Pullner auf der Jahreshauptversammlung, denn sonst drohe das sängerische AUS. Doch die 17 Aktiven steuern dem noch kräftig gegen. 15,5 von ihnen sind durchschnittlich bei Proben und Auftritten dabei. Eine solche Treue-Bilanz können sich andere Verein nur wünschen. Und deshalb gibt man bei Germanial Volksen-Friedrichshöhe auch nicht auf, schaut offensiv nach vorne und scherzt: "Wir haben ja noch Plan B und können durch eine neue Verstärkeranlage Qualität durch Lärm ersetzen", so Chorleiter Heinz Sievert, der in 40 Jahren MGV-Leitung schon einiges an Auf und Ab erlebte. Und auch durch das tiefe Tal des Chorgesangs werde der Verein kommen, darin sind sich Pullner und Sievert sicher, denn Chorgesang ist nicht nur ein besonders schönes Hobby, es ist auch nachweislich gesund. Und gesund leben will heute eigentlich jeder und jede. Nur einige "alte Zöpfe" gilt es abzuschneiden. Und das hat der MGV Volksen-Friedrichshöhe bereits erfolgreich getan. Öffnung für Frauen, moderneres Liedgut und dennoch Bewahrung von Traditionen ist hier gut umgesetzt.
Wie lange und ausdauernd man sich im Chor zu Hause fühlen kann, zeigten Karl-Heinz Kampmeier und Klaus Tarnowski. 30 und 45 Jahre sind sie dabei und dazu noch die Jahres-Fleißigsten. Während die Sangesfreunde immer da sind, wenn man sie braucht, konnte man das von den Ehrengästen nicht sagen. Bis auf den Ehrenvorsitzenden August Hoppe war niemand gekommen. Für den Zusammenhalt im Verein soll auch 2016 wieder eine Zweitagesfahrt sorgen, die diesmal nach Berlin geht. Schon jetzt stehen die "Germanen" in den Vorbereitungen für ihren 120. Geburtstag 2017. Foto: privat