WIEDENSAHL (em). "Da sitze ich nun wieder im alten München", formulierte Wilhelm Busch im August 1865 in einem Brief an Freund und Verleger Otto Bassermann, "umgeben von glatten Holzstöcken"– und arbeitete an "Max und Moritz". Elf Jahre zuvor schreibt sich der junge Wiedensahler Kaufmannsohn an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste ein. München wird für ihn zwischen 1854 und 1881 zum Wohn- und Arbeitsort. Wichtiger jedoch als das Studium ist die gleichzeitige Aufnahme in die "Künstlervereinigung Jung-München". Bei den Treffen der Künstlerfreunde wird bei Bier und Tabak viel diskutiert und gescherzt. Busch betätigte sich als Karikaturist und pointierter Zeichner, hier lernt er den Verleger Caspar Braun kennen, der "Max und Moritz" zum Bestseller macht.
Vom 23. bis 26. Mai 2016 veranstaltet das Wilhelm-Busch-Geburtshaus Wiedensahl eine Fahrt nach München und ins Brannenburger Land. Übernachtet wird dreimal im Traditionshotel und Gasthof Schloßwirt. Schon im 19. Jahrhundert quartierten sich hier viele Maler ein – unter ihnen Wilhelm Busch – um in feucht-fröhlichen Sommeraufenthalten in wunderschöner hügliger Landschaft zu zeichnen und zu malen. Am Anreisetag steht ein Besuch im romantischen Künstlerdorf Murnau und dem dortigen Gabriele-Münter-Haus auf dem Programm. Die expressionistische Malerin ist Zeitgenössin von Wilhelm Busch und gehört der Gruppe "Blauer Reiter" an. Der zweiten Tag wird eine Entdeckungsreise: In einer Stadtführung spüren die Reisenden die Straßen, Ecken und Orte auf an denen Busch gearbeitet, gewohnt und gefeiert hat und erfahren einiges über die Gewohnheiten des jungen Studenten. Zusätzlich auf dem Plan steht das Lenbach-Haus. Franz von Lenbach auch bekannt als der "Münchner Malerfürst" zählt zu den engen Freunden von Wilhelm Busch. Die Fahrt mit dem Bus durch die Stadt rundet das Tagesprogramm ab. Am dritten Tag geht es ins Brannenburger Land, in eine Künstlerkolonie und mit der Seilbahn auf den 1838 Meter hohen Wendelstein. Auch Wilhelm Busch hat auf diesen Ausblick auf Exkursionen genossen, die die Künstlerkollegen von "Jung München" regelmäßig organisierten. Er zeichnete dort nicht nur nach der Natur, sondern karikierte mit Vorliebe seine zeichnenden oder malenden Kollegen. Wo es sich lohnte, zog er sein Skizzenbuch heraus und "notierte" sich interessante Motive. Auf der Rückreise gibt es noch einen Zwischenstopp in Rothenburg ob der Tauber, einer historischen und baulich interessanten Stadt mit engen Gassen und sehr gut erhaltener Stadtmauer. Die Reisekosten betragen 290 Euro (280 Euro für Mitglieder) zuzüglich einem eventuellen Einzelzimmer-Zuschlag. Im Preis sind drei Übernachtungen im Hotel-Gasthof Schloßwirt mit Frühstück, ein "Daumenfrühstück" auf der Hinfahrt, der Eintritt ins Gabriele-Münter-Haus, eine Führung auf den Spuren von Wilhelm Busch in München, eine Stadtrundfahrt in München, der Eintritt ins Lenbach-Haus, eine Seilbahnfahrt zum Wendelstein sowie eine Stadtführung in Rothenburg. Anmeldungen können im Wilhelm-Busch-Geburtshaus erfolgen, unter 05726/388 wilhelm-busch@wiedensahl.de oder direkt bei Frieda Höltke unter 05702/711.