Um diese "Tagesverfügbarkeit" ging es den Messenkämper Verantwortlichen in erster Linie. Zwei Anlässe zum Nachdenken hatte es für sie vor einigen Wochen gegeben. Für Ortsbrandmeister Tobias Komossa endet die Amtszeit nach knapp neun Jahren. Eine erneute Kandidatur kam für ihn nicht in Frage, weil er mittlerweile in Rodenberg wohnt. Was aber viel schwerer wog: Bei den 26 Einsatzkräften bröckelte es aufgrund persönlicher oder beruflicher Veränderungen. Vier junge Leute rissen eine Lücke in die Personaldecke. Damit rutschte die Wehr unter die grundsätzliche Mindeststärke von 23 Aktiven. Die meisten davon arbeiten oder studieren auswärts, sodass an einem normalen Werktag nur wenige Helfer zur Verfügung stehen. Eine komplette Fusion mit einer Nachbarwehr oder eine vorübergehend sogar diskutierte Auflösung der Truppe kam nicht in Frage, auch wegen der kulturellen Funktion im Ort. Für die Nachfolge des Brandmeisters zeichnete sich deshalb bald eine Lösung ab. Doch die geringere Aktivenzahl wie auch eine nicht ausreichende Präsenz im Alarmfall standen weiter im Raum. "Wir wollten uns neu orientieren, bevor gar nichts mehr geht", betonte Briese. So blickten die Verantwortlichen in den zweiten Messenkämper Ortsteil: "Es macht doch nur Sinn, wenn die beiden Wehren einer Gemeinde zusammenarbeiten", sah Komossa keine weiteren Alternativen. In Altenhagen II stieß das Vorgehen auf sofortige Zustimmung. Zwar gibt es dort genug junge Einsatzkräfte. Doch auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild auswärtiger Berufstätigkeit. "Wir wollen so effektiv und attraktiv sein wie bisher", betonen Komossa und Briese und werden dies in der Jahresversammlung am 23. Januar mit Nachdruck vertreten – auch gegen mögliche Kritiker und vor dem Hintergrund des in den kommenden Monaten aufzustellenden Feuerwehr-Bedarfsplans. Einziger Wermutstropfen ist der erst im August 2012 in Betrieb genommene Mannschaftswagen, der keine Prüfplakette mehr bekam und deshalb stillgelegt werden musste. Da aber in Altenhagen II eine entsprechende Transportmöglichkeit besteht und es auch in Hülsede ein Fahrzeug gibt, das für die gemeinsam betreuten Kinder und Jugendlichen genutzt wird, ist die Lücke zu verschmerzen. Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening hält die Messenkämper Eigeninitiative "für einen großen und guten Schritt nach vorn". Die mitunter unzureichende Tagesverfügbarkeit gehe alle Wehren etwas an –"auch die großen in Rodenberg und Lauenau". Er hält das Messenkämper Modell für beispielhaft, es auch in anderen Orten konsequent umzusetzen. Foto: al
-
Wehren machen bald alles gemeinsam
Kooperation zwischen Messenkamp und Altenhagen II soll Tagesverfügbarkeit sichern
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum