RINTELN (km). Kaum hat der Klippenturm sein weihnachtliches Gewand als mit Abstand größte "Adventskerze" abgelegt, da erscheint er, ganz oben auf der Luhdener Klippe, auch schon in einem unerwartet neuen, winterlichen Ambiente.
Dass es den Turm überhaupt gibt, ist dem Rintelner Verschönerungsverein zu verdanken: Der hatte bereits bei seiner Gründung vor gut 135 Jahren angefangen, Pläne für den Bau eines Aussichtsturms zu entwickeln. Um das Geld für das Projekt zusammen zu bekommen, wurden seinerzeit in Rinteln diverse Sammelbüchsen aufgestellt – die sich auch tatsächlich allmählich füllten. Zunächst wurden davon Wanderwege zur Luhdener Klippe geschaffen, damit Wanderer überhaupt einigermaßen kommod auf den Berg gelangen konnten. Sogar eine "Turm-Lotterie" wurde in der Folge veranstaltet. Rund 4000 Preise wurden dafür von Geschäftsleuten und potenten Gönnern spendiert. Der Hauptgewinn war eine Kutsche mit zwei Pferden sowie eine silbernes Service im Wert von rund 1000 Reichsmark. Insgesamt wurden 25.000 Lose verkauft, die einen erklecklichen Betrag in die Kasse für den geplanten Turm spülten. Nachdem der Verschönerungsverein einen finalen Plan entwickelt hatte und schließlich auch die zuständigen Behörden und Grundeigentümer grünes Licht signalisierten, pachtete die Stadt Rinteln das Terrain auf dem Berg, so dass endlich mit dem Bau des Turms begonnen werden konnte. Bereits nach knapp einem Jahr, im August 1889 konnte der Klippenturm dann eingeweiht werden - und hat sich seitdem zu einem Wahrzeichen der Stadt gemausert. Foto: km