1. Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt

    Plus von 1,5 Prozent / Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich höher als im Vorjahr

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    LANDKREIS (mk). Im Dezember ist die Zahl der im Weserbergland arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer um 190 auf 12.859 gestiegen (+1,5 Prozent). Ursächlich hierfür sind saisonale Gründe wie zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge. Der verhältnismäßig geringe saisonale Anstieg ist auf die anhaltend milde Witterung zurück zu führen. Vom Anstieg sind ausschließlich Männer betroffen (+251/+3,6 Prozent): In Außenberufen sind vorrangig Männer beschäftigt, die bei schlechterer Auftragslage während des Winters entlassen werden. Dagegen sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen, die den Sozial- und Dienstleistungsbereich dominieren, gegenüber dem vergangenen Monat leicht (-61/-1,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk stieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent.

    "Der Arbeitsmarkt 2015 klingt so stabil aus, wie er sich das gesamte Jahr dargestellt hat, wobei die milde Witterung auch ihren Anteil hatte", kommentiert Ursula Rose, Geschäftsführerin bei der Agentur für Arbeit Hameln, die aktuellen Zahlen. "Für 2016 rechne ich mit weniger Dynamik, da sich die Tendenz abzeichnet, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften von exportabhängigen Unternehmen zurückgeht. Im Gegenzug könnten zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten für die Betreuung von Flüchtlingen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen entstehen." Da sich viele Menschen aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos meldeten, stieg die Zahl der bei den Arbeitsagenturen (Arbeitslosenversicherung /SGBIII) gemeldeten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 193 Betroffene auf 3.702 (+5,5 Prozent). Dagegen blieb die Zahl der in den Jobcentern (Grundsicherung/SGBII) arbeitslos gemeldeten Menschen mit 9.157 auf dem gleichen Niveau wie im November (-3/-0,0 Prozent). Gegenüber Dezember 2014 waren 489 weniger Männer und Frauen bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosigkeit ist damit zum Vorjahr um insgesamt 3,7 Prozent zurückgegangen. Dabei sank die Arbeitslosenzahl bei nahezu allen Personengruppen. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer hat dagegen deutlich zugenommen – ihre Zahl stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 212 auf 2.220 Personen, ein relativer Anstieg um 10,6 Prozent. Für eine differenziertere Berichterstattung über die zunehmend wichtige Gruppe der Flüchtlinge erfolgt eine Weiterentwicklung der Statistik. Erste statistische Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 2016 vorliegen. Ursula Rose zur Entwicklung bei den Flüchtlingen: "Für 2016 rechne ich wegen der Zuwanderung von Flüchtlingen mit insgesamt steigenden Arbeitslosenzahlen. Wir haben uns gut aufgestellt, um die Potentiale geflüchteter Menschen mit hoher Bleibeperspektive offensiv zu erheben und zu nutzen. Das Erlernen der deutschen Sprache und beruflich verwertbarer Kenntnisse braucht allerdings seine Zeit, so dass zu erwarten ist, dass Flüchtlinge im kommenden Jahr eher in Einzelfällen eine normale, sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnehmen." Im Dezember stieg die Zahl der Arbeitslosen in allen drei Landkreisen: 0,9 Prozent im Landkreis Hameln-Pyrmont, 1,1 Prozent im Landkreis Holzminden und 2,3 Prozent im Landkreis Schaumburg. Bei den Jobcentern verliefen die Entwicklung verschieden: Während die Zahlen bei den Jobcentern HOL und HM-PY sanken, stieg sie bei Jobcenter Schaumburg (Grundsicherung/SGB II) um 1,5 Prozent. Im Vergleich zu Dezember 2014 liegt die Arbeitslosenzahl in allen drei Landkreisen weiterhin unter dem Vorjahresniveau bei unterschiedlicher Ausprägung. Vor dem Hintergrund der robusten wirtschaftlichen Situation während des gesamten Jahres entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Hameln positiv. Im Jahresdurchschnitt sank die Zahl in allen drei Landkreisen des Agenturbezirkes Hameln, sowohl bei den Arbeitsagenturen im konjunktursensibleren SGBIII-Bereich, als auch bei allen drei Jobcentern im Bereich der Grundsicherung. Dabei war die Ausprägung unterschiedlich: Die günstigste Entwicklung vollzog sich im Landkreis Schaumburg mit einem Rückgang der jahresdurchschnittlichen Arbeitslosenzahl um 7,3 Prozent. Nachdem die Zahl der beim Jobcenter Schaumburg (Grundsicherung/SGBII) arbeitslos gemeldeten Menschen im Jahres- durchschnitt 2014 gestiegen war, sank sie im vergangenen Jahr deutlich um 6,6 Prozent. Der Rückgang der bei den Arbeitsagenturen (Versicherungsbereich/SGBIII) in Schaumburg gemeldeten Männer und Frauen lag bei 8,7 Prozent. Kennzeichen für den aufnahmefähigen Arbeitsmarkt war auch der Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen: die Zahl der dem Arbeitgeber-Service zur Besetzung gemeldeten Stellen lag mit 520 um 14,1 Prozent höher als im Vorjahr. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2015 verringerte sich gegenüber Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Foto: Bundesagentur für Arbeit

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