1. Erfreuliche Stellenentwicklung

    Einstellungsoptionen haben sich aufgrund der Konjunktur verbessert

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    Kreis Lippe/Detmold (nok). Die Arbeitsmarktlage hat sich in Lippe im vergangenen Jahr weiter positiv entwickelt. Zwar waren im Jahresdurchschnitt zwischen Oerlinghausen und Lügde sowie zwischen Kalletal und Schlangen immer noch über 13.000 Menschen ohne Arbeit – dies bedeutet aber den tiefsten Stand seit über 20 Jahren. Die Arbeitslosenqoute ging damit auf 7,3 Prozent zurück. Ein deutlicher Anstieg der Stellenangebote sowie die hohe Dynamik – 27.372 Neuzugängen in die Arbeitslosikeit standen im Jahr 2015 27.930 Abgänge gegenüber – lassen Heinz Thiele als Leiter der Detmolder Arbeitsagentur hoffen, dass sich die positive Entwicklung auch in diesem Jahr noch fortsetzen kann. Den "verhaltenen Konjunkturoptimismus" wertet er als Basis für weitere Einstellungsoptionen. Für die Aufgabe der Integration von Flüchtlingen ist die Arbeitsagentur ebenso gewappnet wie für die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen. Beides hat für das Team der Detmolder Agentur eine hohe Priorität. Da sich viele Anforderungsprofile freier Stellen nicht mit Bewerber-Qualifikationen decken, setze man auch weiterhin auf gezielte Qualifizierungsmaßnahmen. Dafür sollen laut Agenturchef in den nächsten 12 Monaten erneut Mittel in Höhe von 5 bis 6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. "Lebenslanges Lernen keine leere Worthülse, sondern das Gebot der Stunde" so Heinz Thiele bei seiner Perspektive auf 2016. "Die Agentur kann förderwillige Frauen und Männer unter gewissen Voraussetzungen auch weiterhin gut fördern."

    Geschäftspolitische Schwerpunkte der Zukunft sind deshalb die intensive Qualifizierung von Arbeitslosen, wobei abschlussorientierte Maßnahmen im Vordergrund stehen. Aber auch Teilqualifizierungen machen in manchen Branchen und Bereichen Sinn, so dass die Agentur höchstmögliche, bedarfsgerechte Flexibilität bieten möchte. Die Qualifizierung von Arbeitslosen und die Ausbildung junger Menschen ist das wichtigste Instrument der Arbeitsmarktpolitik, um den Fachkräftebedarf zu decken und Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren. Dies gelte im Übrigen für alle Personengruppe quer durch die Gesellschaft. Die Qualifizierungsoffensive wird in 2016 flankiert durch die Fortsetzung der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, die Verbesserung der beruflichen Teilhabe von Rehabilitanden und schwerbehinderten Menschen, sowie durch Ansätze, um Langzeitarbeitslosigkeit erst gar nicht eintreten zu lassen. Mit Blick auf die Entwicklung der Zuwanderung wird es in 2016 notwendig sein, sich mit den Netzwerkpartnern verstärkt um die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu bemühen. Hier dämpft Agenturleiter Thiele allerdings mögliche Erwartungen: "Wir haben in Lippe gleich Anfang 2015 mit unseren Partnern im Modellprojekt ‚Early Intervention‘ wertvolle Arbeit geleistet, um Flüchtlinge Schritt für Schritt zu integrieren, sei es durch Beratung, Vermittlung oder durch das Angebot von Deutschkursen. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir in der Beratung von Flüchtlingen sehr früh ansetzen müssen, um erste Schritte gemeinsam gehen zu können. Unser Ansatz lautet: Erst die Sprache, dann die Arbeit. So werden kurzfristige Integrationen in Ausbildung und Arbeit eher die Ausnahme in 2016 sein, als denn die Regel. Hier müssen wir ehrlich sein", so der Agenturchef. Wieviel Flüchtlinge mit Bleiberecht die Agentur künftig zu betreuen/zu vermitteln hat, ist ungewiss. Erste Schätzungen gehen für 2016 von einer bundesweiten Steigerung der Arbeitslosigkeit von 70.000 Asylsuchenden und Bleibeberechtigten (im Jahresdurchschnitt aus). Herunter gebrochen auf Lippe würde dies eine Zahl von 330 Personen im Jahresdurchschnitt bedeuten. Der Ausbildungsmarkt zeigt, dass die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weiterhin vorhanden ist. Auch 2016 wird es eine große Herausforderung werden, jedem jungen Menschen einen guten Start in Ausbildung bzw. Arbeit zu bieten. Thiele: "Am 21. Januar laden wir alle Jugendlichen, die für dieses Jahr einen Ausbildungsplatz suchen, zur Ausbildungsplatzbörse der Detmolder Arbeitsagentur im Dietrich-Bonhoeffer-Kolleg ein. Beim Zwischenspurt in der Lehrstellenvermittlung geht es darum, eine gute Stelle zu finden." Sein Appell: "Nutzt die Chance!"

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