NIEDERNWÖHREN (bb). "Das wird spannend", hatte Marc Busse, Bürgermeister der Samtgemeinde Niedernwöhren, mit Blick auf die Samtgemeinderatssitzung zur Zukunft des Hallenbades "Badewonne" erklärt. Busse hatte in einem Gespräch zum Jahreswechsel im Vorfeld der Sitzung Stellung zu den wichtigen Entwicklungen in der Samtgemeinde genommen.
Der Samtgemeinde-Bürgermeister sollte Recht behalten. Mit knapper Mehrheit entschied der Rat am 22. Dezember, dass die "Badewonne" an den Förderverein übergeben und die Modernisierung und der Betrieb des Bades finanziell unterstützt werden. Auch Marc Busse hatte sich stets für eine solche Lösung zum Erhalt des Bades ausgesprochen. Der Samtgemeindebürgermeister hatte im Vorfeld erklärt, dass er auch die Politiker verstehen könne, die sich wegen der finanziellen Belastung gegen eine weitere Unterstützung des Projektes "Badewonne" aussprechen würden. Immerhin sei es 2015 erstmals nicht gelungen, für die Samtgemeinde einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Allerdings sei die "Badewonne" ein wichtiger Standortfaktor, so dass es sehr bitter wäre, diesen zu verlieren. Angesichts der Bedeutung des Projektes, etwa für die Gesundheitsprävention, die soziale Funktion und für das Schulschwimmen, halte er es für sinnvoll und vertretbar, die Kosten zu schultern. Der jährliche Zuschuss der Samtgemeinde von 70 000 Euro sei im Vergleich zum Gesamthaushalt (rund 6 Millionen Euro) vergleichsweise gering und auch im Vergleich zum Zuschuss-Bedarf anderer Bäder. Dazu habe der Förderverein bereits bewiesen, dass das Bad bei ihm in guten Händen sei. Mit dem Beschluss für die Sanierung und den Erhalt der Badewonne ist ein wichtiger politischer Entschluss gefallen. Marc Busse schilderte eine Reihe von weiteren Projekten, welche die Samtgemeinde in 2015 beschäftigten und/oder für 2016 auf der Agenda stehen. Die Aufgabe der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen rücke für die Samtgemeinde nun immer mehr in den Vordergrund. Bisher sei die Zahl der untergebrachten Flüchtlinge noch vergleichsweise niedrig. Angesichts der vorherrschenden Bebauung in der Samtgemeinde sei es gar nicht so einfach, geeigneten Wohnraum zu finden. Mietwohnungen seien nicht in erforderlicher Zahl zu bekommen, deshalb habe die Samtgemeinde dazu übergehen müssen, Häuser zu kaufen und diese für die Vermietung herzurichten. Die Aufnahme der Ankommenden in der Bürgerschaft habe sich bisher als unproblematisch erwiesen. Ehrenamtliche seien dabei, Initiativen zu entwickeln, um die Flüchtlinge zu unterstützen. Die Samtgemeinde werde Anfang Januar auf einer Veranstaltung gemeinsam mit Vertretern unter anderem von Landkreis und AWO die Bürger ausführlich über das Thema informieren. Mit dem freiwilligen Zusammenschluss der Feuerwehren von Nordsehl und Lauenhagen sei ein weiterer wichtiger Schritt erfolgt, um den Brandschutz in der Samtgemeinde zukunftssicher aufzustellen. Die neue Feuerwache in Lauenhagen befinde sich im Bau. Die Fusion der Wehren, die vorher schon lange zusammengearbeitet hätten, sei gänzlich unkompliziert verlaufen. Die Feuerwehr werde mit einem neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ausgestattet. Darüber hinaus erhalte die Feuerwehr Wiedensahl einen Mannschaftstransportwagen, vor allem um die Nachwuchsabteilung der Wehr mobil zu halten. Nach der abgeschlossen Fusion zur Feuerwehr Meerbeck-Niedernwöhren samt Feuerwachen-Bau und mit dem nun erfolgten Zusammenschluss von Nordsehl und Lauenhagen samt Neubau und Fahrzeugbeschaffung werde eine lange Etappe zur Modernisierung des Brandschutzes in der Samtgemeinde erfolgreich abgeschlossen, so Marc Busse. Im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei das Ganztags-Betreuungsangebot weiter ausgebaut worden. In den Kitas in Nordsehl und Niedernwöhren seien die Öffnungszeiten verlängert worden. Darüber hinaus habe die Samtgemeinde die Zahl der Hortplätze erhöht. Die Samtgemeindeverwaltung habe eine Phase der Neuorganisation abgeschlossen. Die Strukturen und Aufgabenzuschnitte seien anders geordnet worden. "Mit einem relativ jungen Führungsteam sind wir für die Zukunft gut aufgestellt", betonte Marc Busse. Nachdem der Haushalt der Samtgemeinde in 2015 erstmals nicht ausgeglichen war, seien alle politischen Gruppierungen von dem Willen getragen, im Jahr 2016 wieder eine "Schwarze Null" zu schreiben. In den Haushaltsverhandlungen gelte es nun, sehr genau zu prüfen, über welche Stellschrauben Einsparungen erreicht werden könnten. Marc Busse zählte eine Reihe von Projekten aus den einzelnen Gemeinden auf. Mit dem Neubau des Edeka-Marktes in Niedernwöhren werde beispielsweise die Nahversorgung in der Samtgemeinde gestärkt. Mit der Renovierung der "Alten Schule" würden die Vereine neue Räumlichkeiten für Aktivitäten erhalten. Am Hafen Wiehagen sei ein bedeutendes Straßenbau-Projekt angegangen worden. Der Kindergarten in Nordsehl habe ein neues "Ritterburg-Spielgerät" erhalten. Dazu bereichere die PLSW Ort und Samtgemeinde mit einer neuen Einrichtung. Die Gewerbeschau in Pollhagen habe zahlreiche Besucher erreicht. Wiedensahl habe 2015 ganz im Zeichen der Veranstaltungen zur Erstveröffentlichung von "Max und Moritz" vor 150 Jahren gestanden. Mit Musical, Ausstellungen und weiteren Aktionen sei es allen Beteiligten gelungen, hier ganz bemerkenswerte Projekte auf die Beine zu stellen. Foto: bb