LAUENAU (al). Mit einer neuen Siedlung dehnt sich Lauenau in Richtung Feggendorf aus. Durch eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Aufstellung des Bebauungsplans "Hoppenberg II" kann aktueller Bedarf von Interessenten befriedigt werden. Das Verblüffende: Die im Rathaus geführte Namensliste deckt sich fast mit der maximal möglichen Anzahl von 44 Bauplätzen. Die Idee, entlang der bisherigen Kreisstraße in Richtung Feggendorf das vorhandene Siedlungsgebiet fortzusetzen, ist schon über ein Jahrzehnt alt. Damals scheiterten die Überlegungen an der nicht möglichen Anbindung an die Landstraße. Doch weil die Verbindung zwischen beiden Orten zur Gemeindestraße herabgestuft werden soll, können künftig zwei Fahrbahnen abzweigen. Bis auf zwei kleine Stichstraßen sowie zwei Anbindungen für Radfahrer und Fußgänger in die benachbarte Straße "Am Hoppenberg" sowie in eine später angrenzende Siedlung "Hoppenberg III" soll es keine weiteren Verkehrsflächen geben. Das schlug Georg von Luckwald vom gleichnamigen Planungsbüro für die vier Hektar große Fläche vor, die bislang landwirtschaftlich genutzt worden ist. Die offenbar deckungsgleiche Menge von Interessenten und Plätzen veranlasst die Verwaltung nach Angaben des Gemeindedirektors Sven Janisch zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: "Zeitgleich" würden die bislang registrierten Adressen die Exposés erhalten, sodass für alle gleiche Voraussetzungen bestünden. Ein Streit im Bau- und Planungsausschuss entfachte sich bei der geplanten Anbindung des neuen Geländes zur Straße "Am Hoppenberg". "Warum sollen da Autos nicht durchfahren können?", fragte Karl-Heinz Bruns (CDU). Baubereichsleiter Jörg Döpke sah darin Gefahren: "Dann fahren die Feggendorfer durch dieses Baugebiet in die Ortsmitte", war er sich mit von Luckwald über entstehenden "Schleichverkehr" einig: "Wir tun uns keinen Gefallen damit." Allerdings werde die Strecke in einer Breite auf fünf Meter ausgebaut, um "für einen Notfall gerüstet" zu sein. Auch Thomas Berger (Grüne) trat für generelle Öffnung des geplanten Wegs ein: "Andere Siedlungsgebiete sind doch auch kreuz und quer durchfahrbar.""Wir hätten das notwendige Grundstück dann nicht bekommen", hob Ausschussvorsitzender und Bürgermeister Wilfried Mundt (SPD) hervor: "Wir können schon froh sein, für den Fußweg die Bereitschaft des betroffenen Eigentümers gefunden zu haben." Unterschiedliche Ansichten ergaben sich auch für den anzulegenden Grünstreifen zwischen künftiger Siedlung und dem Ackerland. Während Wolfgang Kölling (SPD) die geplanten acht Meter "zu viel" seien, warb Döpke für diese im Bebauungsplan vorgesehene Breite der besseren Pflege wegen. Holger Oehlmann (CDU) war selbst das zu wenig: "Von mir aus können es auch zehn Meter sein." Bei einer Enthaltung brachte der Ausschuss den Planentwurf auf den Weg. Es folgt nun die Bürger- und Behördenbeteiligung. Das Rennen um die Bauplätze aber hat bereits begonnen. Auf ihnen sind Gebäude bis zu zwei Vollgeschossen und einer maximalen Höhe von zehn Metern möglich. Allerdings müssen die Parzellen binnen fünf Jahren bebaut sein. Zudem gibt es Vorschriften über die Höhe der Einfriedigungen sowie über die Farbigkeit der Dächer. Wie Janisch weiter mitteilte, begebe sich Lauenau mit seinen Absichten nicht in Konkurrenz zur Sparkasse Schaumburg, die das angrenzende Gelände "Am Felsenkeller" seit Jahren bislang eher schleppend vermarktet: "Wir haben da einen Dialog." Foto: al
-
Nur um Fußweg entbrennt ein Streit
Schon etliche Interessenten für 44 Plätze im Baugebiet Hoppenberg II
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum