1. Künftig kein Chlor mehr im Trinkwasser

    Wasserverband Nordschaumburg setzt UV-Desinfektion in Auetal, Lindhorst, Nenndorf und Rodenberg ein

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Ganz ohne Entkeimung geht es bei der Allernquelle und fünf weiteren Brunnen nicht. Die klüftigen Grundwasserleiter, die nur in geringer Tiefe liegen, reagieren schnell auf äußere Einflüsse. Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und unter ständiger behördlicher Aufsicht wurden bisher denkbare mikrobiologische Verunreinigungen durch die Beimischung von Chlordioxid vermieden. Doch dieser Stoff galt in gewissem Umfang als geruchs- und geschmacksbeeinflussend. Weil die alte Anlage ausgetauscht werden musste, suchte der Verband nach Alternativen und ließ im Labor der Harz-Wasserwerke in einer einjährigen Untersuchungsreihe den Einsatz von UV-Technik prüfen. Diese bestätigte einen möglichen Wechsel der Technik. Geschäftsführer Werner Volker sieht darin nur Vorteile: Auf Chemie könne künftig verzichtet werden. Zudem sei der Betrieb der Anlage kostengünstiger und habe bei der Wartung ein geringeres Gefährdungspotenzial für die Mitarbeiter. Ute Melchiors vom Gesundheitsamt des Landkreises Schaumburg begrüßte den Schritt zum "Bio-Wasser": "Wasser soll doch am besten so sein, wie es von der Natur geliefert wird". Mit einem symbolischen Dreh von Volker und dessen Wassermeister Holger Meier wurde die 60.000 Euro teure Investition in Gang gesetzt. Seither strömen an sechs UV-Röhren, die in Glaszylindern stecken, pro Stunde 148.000 Liter Wasser vorbei und gelangen in die mehr als tausend Kubikmeter fassenden Behälter. Das Wasserwerk Billerbeck liefert in jedem Jahr 1,25 Millionen Kubikmeter des lebenswichtigen Elements. Dies entspricht etwa einem Drittel der gesamten Verbandsproduktion. Sehr wahrscheinlich bleibt das Werk Billerbach die einzige Einrichtung mit UV-Technik. Die übrigen Wasserwerke bei Landringhausen, Steinhude und Stadthagen sowie die Förderanlagen im westlichen Auetal beziehen ihr völlig unbelastetes Nass aus tieferen Gesteinsschichten. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an