HANNOVER (bb). Es ist eine schwerwiegende Niederlage, die Hannover 96 am vergangenen Wochenende bei der TSG Hoffenheim erlitt. Und zwar nicht allein, weil 96 ohne Punkte zurückkam. Sondern auch, weil die "Roten" mit der Niederlage beim Tabellenschlusslicht einen direkten Konkurrenten wiederbelebt haben. Und nun geht es ausgerechnet in die nahezu aussichtslose Mission gegen Spitzenreiter Bayern München. Sicherlich, es sind auch nur elf Menschen, die am Sonnabend ab 15.30 Uhr in den Trikots des Rekordmeisters ihr gepflegtes Kombinationsspiel auf dem Rasen der HDI-Arena zelebrieren werden. Und doch scheint der Unterschied im Leistungsvermögen gewaltig, der sich zum Ende der Bundesliga-Hinrunde zwischen dem Münchner Ensemble und 96-Truppe auftut. Beim Tabellen-Sechzehnten aus Hannover ist Geschäftsführer Martin Bader fieberhaft auf der Suche nach mehreren Verstärkungen, die 96 in der Rückrunde in die Spur bringen sollen. Bayern tütete gerade die Herbstmeisterschaft mit einem 2:0-Sieg gegen Ingolstadt ein, ließ im bisherigen Bundesliga-Saisonverlauf nur bei einer einzigen Niederlage und einem Unentschieden Punkte. Zu ihren letzten zwei Siegen kamen die Münchner Bayern eher glanzlos. Dabei zeigten die Ingolstädter bei ihrer 0:2-Bundesliga-Niederlage und die Darmstädter bei ihrem 0:1 im Pokal zwei verschiedene Varianten auf, wie die Bayern zumindest zu ärgern sind. Die Darmstädter zogen sich weit zurück und rührten konsequent Beton an. Die Münchner kontrollierten die Partie, taten sich aber schwer, Torchancen zu erarbeiten. Xabi Alonso richtete es mit einem Traumtor in den Winkel. Ingolstadt agierte wenige Tage zuvor deutlich mutiger. Sie griffen die Bayern frühzeitig an und konnten so deren Spielaufbau stören und den Favoriten zu Fehlern zwingen. Die Ingolstädter erarbeiteten sich auch eigene Torchancen. Als bei Ingolstadt die Kraft nachließ, setzte sich Bayern durch.
Gegen Hoffenheim hatte 96 eher auf Vorwärtsverteidigung gesetzt. Das hatte zu Beginn recht gut funktioniert. Allerdings spielten die Hannoveraner nach Ballgewinn zu selten wirksam nach vorn. Fast nur durch Standards strahlten sie Torgefahr aus. München bietet durch seine sehr offensive Spielweise auch Räume für Konter. Fraglich scheint, wer derzeit in der 96-Offensive das Tempo hat, diese auch auszuspielen. Möglicherweise wird der flinke Uffe Bech wieder fit. Oliver Sorg wird definitiv nicht zurückkehren und zu der gegen Bayern so dringend benötigten Stabilität in der Defensive beitragen. Auch Artur Sobiech fällt aus. In welcher Besetzung auch immer scheint es schwer vorstellbar, dass 96 die Ausnahme- Offensive der Bayern ausbremsen kann. Foto: bb