1. Artistische Schiffscrew 
ankert in der Kurstadt

    Weihnachtsvarieté sorgt noch bis morgen für atemberaubende Auftritte

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Das 12. Internationale Weihnachtsvarieté hat mit seinem Namen, zumindest mit dem ersten Teil, nicht allzu viel gemein. Statt besinnlicher Töne erklangen maltesergetränkte Shantys. Statt ein festliches Dinner zu servieren, balancierte der Steward die Gläser und Kerzen auf seiner Stirn. Und statt Santa Claus sorgte der frivole Moderator im Seemannszwirn für die Bescherung: er verteilte Brausepulver, Schnaps und Freikarten fürs Bordell an das Publikum. Mit seinem frechen Charme lotste Nagelritz alias Dirk Langer die rund 280 Zuschauer durch die Premiere am Donnerstagabend. Nach und nach holte er seine "Crew" an Deck. Erst den Maschinisten: Herr Benedict zeigte im mannshohen Cyr-Wheel, sozusagen ein Rhönrad mit nur einem einzigen Reifen, wie er die Dinge am Laufen hält. Stefan Linne kümmerte sich als Maske tragender Concierge nicht nur um die verschiedenen Gemüter an Bord. Als der einzige sprechende Mime weltweit musste er auch noch mit hemmungslos turtelnden Händen kämpfen. Eine andere Aufgabe oblag Danilo, dem Funker. Er musste die Antenne wieder aufrichten. Die Passagiere durften ihm, zum Glück ist er dreimaliger deutscher Meister der Sportakrobatik, bei seiner waghalsigen einhändigen Arbeit zuschauen. Indessen balancierte Steward Gerd Voigt brennende Kerzen und Gläser auf Messern und Florettes, statt das "Captain‘s dinner" damit einzudecken. Im Gegensatz zum Wachsgebilde soll ihm ein Tablett noch nie heruntergefallen sein. Das lag am fehlenden Seegang, meinte Nagelritz. Damit kein größeres Unglück geschieht, beschützen zwei Galionsfiguren das Schiff: Anastasiya und Yuliya Istomina. Das russische Duo beeindruckte, übereinander und die eigenen Füße vor Augen, mit Equilibristik, einer eleganten anmutigen Form des Kraftsports. Zwischendurch belehrte Leichtmatrose Nagelritz das Auditorium mit Seemannswissen, spielte "Schiffe erraten" und trällerte zum Abschied gemeinsam mit den Gästen "far away". Bevor das Varieté aber "weit weg" schippert, ankert es noch bis zum morgigen Sonntagabend in der hiesigen Hafenstadt (www.weihnachtsvariete.com). Bordkarten gibt es noch. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an