"Wir sind nicht die Erfinder von Gebührenerhöhungen", räumte CDU-Sprecher Udo Meyer ein, aber es müssten Wege gesucht werden, Kosten zu decken und fällige Investitionen zu finanzieren. Mit einem Fragenkatalog wandte er sich an Werksleiter Sven Janisch, indem er sich unter anderem nach der Möglichkeit von Gebührenunterdeckungen, einer "Quersubvention" aus anderen Kassen der Samtgemeinde oder nach dem Wechsel zu einem externen Versorger erkundigte. Janisch verwies auf die Pflicht zur Kostendeckung und erklärte, dass andere Betreiber bereits "deutlich höher" im Preis lägen. Ein Kostenausgleich aus dem Samtgemeindehaushalt oder einem anderen Betrieb (zum Beispiel die Abwasserbeseitigung, drei.) sei nur in Notlagen möglich. "Also alternativlos", kommentierte Meyer die Ausführungen und erklärte für die Mehrheitsfraktion die Zustimmung zur Gebührenerhöhung. SPD-Sprecher Hans-Dieter Brand begründete, warum sich seine Fraktion schon bei den Ausschussberatungen der Stimme enthalten habe. "Wir haben nicht kritisiert, wir wollen nur Transparenz", verlangte er die Vorlage der gesamten Kostenentwicklung in der Samtgemeinde für die kommenden Monate. Es gebe noch keinen Haushaltsplanentwurf und keine Informationen über die Gebührenentwicklung in den Kindergärten. Zudem sei das Anrufauto für die Mehrheitsfraktion zu teuer. "Wir haben schon ein Gefühl für die Situation beim Wasser", betonte er, "wir wollen aber alles auf dem Tisch haben". Deshalb gebiete es die Fairness, sich zu enthalten. So wurde mit 14 Ja-Stimmen und 15 Enthaltungen die Erhöhung zum 1. Januar 2016 wirksam. Für 2015 bleibt die alte Gebühr bestehen, auch wenn offenbar ein weiteres Defizit zu befürchten ist. Denn bereits mit dem Abschlussbericht für 2014 nahm der Rat einen Fehlbetrag von knapp 57.000 Euro zur Kenntnis. Das Minus ist unter anderem deshalb entstanden, weil der für Teile der Samtgemeinde zuständige Wasserbeschaffungsverband Nordschaumburg für 2014 seinen Kubikmeterpreis von 88 Cent auf 1,03 Euro sowie ab 2015 auf 1,13 Euro erhöht hatte. Damit liegt die Abgabe bereits einen Cent über der bislang von den hiesigen Haushalten erhobenen Gebühr. Eine gegenläufige Entwicklung nimmt offenbar die Abwasserbeseitigung, für den zuletzt 2013 die Gebühren deutlich angehoben wurden. Hier betrug der Jahresgewinn in 2014 mehr als 108.700 Euro. Der Rat beschloss ferner die Wirtschaftspläne 2016 für beide Eigenbetriebe. Vorgesehen sind darin Darlehensaufnahmen in Höhe von 120.000 Euro bei der Wasserversorgung und 456.000 Euro für das Kanalnetz. Foto: al
-
Das Frischwasser wird künftig teurer
Samtgemeinde Rodenberg beschließt Erhöhung auf 1,25 Euro / Die SPD-Fraktion fordert Transparenz
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum